Die Bundesländer wollen ihre Finanzämter von
Arbeit entlasten – und deshalb werden sie im Sommer im Bundesrat eine
gemeinsame Initiative zur Steuervereinfachung starten. Kern ihres
Elf-Punkte-Plans ist die Anhebung des Arbeitnehmerpauschbetrags um
150 Euro. Die Finanzämter würde das tatsächlich entlasten, denn
deutlich mehr Steuerzahler als bisher würden infolge der Anhebung den
Pauschbetrag in Anspruch nehmen, statt weiter mühsam
Werbungskosten-Belege zu sammeln. Doch der Elf-Punkte-Plan der Länder
hat seine Tücken. Um Steuerausfälle zu kompensieren, die durch die
Anhebung des Pauschbetrags anfallen, wollen die Länder zugleich die
Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen beschränken. Erst Rechnungen
über 300 Euro sollen künftig noch absetzbar sein – der Aufschrei
derer, die nur kleine Handwerkerrechnungen geltend machen, dürfte
sehr laut werden. Bundesfinanzminister Schäuble ist denn auch not
amused über diese Länderinitiative. Zu viele Gruppen würden durch sie
verprellt: Die Berufspendler etwa würden durch die Anhebung des
Werbungskosten-Pauschbetrags nicht entlastet, viele Haushalte durch
die Handwerker-Neuregelung belastet. Zudem fürchtet Schäuble neue
Steuerausfälle, die seine Defizitziele gefährden. Alles in allem: Ein
ehrenwerter Plan der Länder, der die Mühe nicht lohnt.
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