Nach der Kritk an seiner Rede in Danzig zum Beginn
des Zweiten Weltkrieges hat Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth
sich hinter Bundespräsident Joachim Gauck gestellt.
Im rbb-Inforadio sagte Roth am Donnerstag: „Ich bin mir sehr
sicher, dass es einen Anlass geben wird, wo er über die Verbrechen
der Nationalsozialisten an Millionen von Russen reden wird (…) Es
ist richtig, nicht zu vergessen, wieviele Russen dem Naziterror
erlegen sind. Aber zu sagen, er (Gauck, d. Red) hätte eine
anti-russische Rede gehalten, wäre eine Überinterpretation.“
Bundespräsident Joachim Gauck hatte am 1. September im polnischen
Danzig eine Rede zum Beginn des 1. Weltkrieges gehalten und dabei
Russlands Vorgehen im Ukraine-Konflikt kritisiert, jedoch nicht an
die russischen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Er war dafür
von verschiedenen Seiten heftig kritisiert worden.
Roth würdigte außerdem Gaucks bisherige Amtsführung: „Mir gefällt
wirklich, dass er Reden hält, mit denen er aneckt, die auch nicht
allen gefallen.“
Gauck tue das, was sie von einem Bundespräsidenten erwarte. Er
mische sich über Parteiprogramme hinweg ein und gebe Anstöße, betonte
Roth.
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