Bundesbürger wollen Energiewende, lehnen aber nötige
Maßnahmen eher ab
Da die Deutschen die mit dem Ausstieg aus der Kernenergie
eingeleitete Energiewende an sich befürworten, dauert 50 Prozent der
Bundesbürger der von der „Kohlekommission“ vorgeschlagene Ausstieg im
Jahr 2038 zu lange. So das aktuelle RTL/n-tv Trendbarometer. Nur
wenige (14%) halten diesen Zeitpunkt für zu früh, 27 Prozent halten
ihn für richtig. Dass der Energiebedarf in Deutschland alleine durch
die erneuerbaren Energien gedeckt werden kann, glauben 22 Prozent. 72
Prozent sind überzeugt, dass auch in Zukunft herkömmliche
Energiearten zur Sicherstellung der Energieversorgung genutzt werden
müssen.
Die für das Gelingen der Energiewende notwendigen konkreten
Maßnahmen wie die Errichtung neuer Windkraftanlagen und der Bau von
Stromleitungen, die den im Norden erzeugten „grünen“ Strom in den
Süden transportieren, werden nicht so akzeptiert wie die Energiewende
generell. Nur 24 Prozent würden eine Windkraftanlage in ihrer
Nachbarschaft ohne Einschränkungen akzeptieren. 43 Prozent würde das
stören und 27 Prozent würden sogar aktiv dagegen protestieren.
Ähnlich verhält es sich bei neuen Stromleitungen: Auch die würden in
ihrer Nachbarschaft nur 30 Prozent akzeptieren, 43 Prozent würden sie
stören und 19 Prozent würden dagegen protestieren.
78 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass im weiteren Verlauf
der Energiewende mögliche Steigerungen der Energiekosten vielen
Haushalten Schwierigkeiten bereiten könnten. Nur 19 Prozent glauben,
die Haushalte könnten höhere Energiepreise ohne weiteres verkraften.
Dass die Wirtschaft in Deutschland höhere Energiepreise verkraften
könnte, meinen etwas mehr (37%). 57 Prozent gehen davon aus, dass
Unternehmen Arbeitsplätze in Länder mit niedrigeren Energiekosten
verlagern könnten.
Drängender und wichtiger als Umwelt- und Klimaschutz sind für 76
Prozent der Deutschen andere Probleme wie etwa die Altersversorgung,
die Sicherung einer guten Zukunft für Kinder und Enkel, der Abbau
sozialer Schieflagen, die Integration der Zuwanderer oder die
Reparatur maroder Infrastruktur.
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
„Die aktuellen Befunde bestätigen die seit vielen Jahren zu
beobachtende Kluft zwischen dem hohen Stellenwert des Umwelt- und
Klimaschutzes im Bewusstsein der Menschen und ihrem tatsächlichen
Verhalten. So wünschen sich z.B. zwar Viele Fleisch aus artgerechter
Tierhaltung – doch die dann erforderlichen höheren Preise bezahlt
kaum jemand. Ebenso hält man den Ausbau erneuerbarer Energien im
Prinzip für wichtig – doch die dazu notwendigen Maßnahmen stoßen auf
erheblichen Widerstand“.
SPD-Aufschwung dauerte nur kurz
Der Aufschwung der SPD dauerte nur eine Woche. Im aktuellen
RTL/n-tv-Trendbarometer verlieren die Sozialdemokraten gegenüber der
Vorwoche einen Prozentpunkt und liegen jetzt bei 16 Prozent. In der
Woche zuvor hatte die SPD nach ihrer Kurskorrektur in der
Sozialpolitik zwei Prozentpunkte zulegen können. Ebenfalls einen
Prozentpunkt verlieren die Grünen und die FDP. Die Union und die
Linke gewinnen jeweils einen Prozentpunkt hinzu.
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
„Wieder einmal bestätigt sich, dass die SPD alleine mit Sozialpolitik
oder Umverteilungsthemen keine Wahlen gewinnen bzw. verloren
gegangene Wähler aus der politischen und gesellschaftlichen Mitte
zurückgewinnen kann“.
Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, ergäbe sich folgende
Stimmenverteilung: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 16
Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 20 Prozent (8,9%),
Linke 7 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 6 Prozent würden sich
für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent aller
Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen
(Nichtwähler 2017: 23,8%).
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.
Die Daten zur Energiewende wurden vom Markt- und
Meinungsforschungsinstitut forsa vom 19. – 22. Februar 2019 im
Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.008 Befragte.
Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zur
Parteipräferenz wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut
forsa vom 18. – 22. 2. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben.
Datenbasis: 2.501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5
Prozentpunkte.
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alessia.gerkens@mediengruppe-rtl.de
+49 221 456-74103
Ansprechpartner bei forsa
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