Seelsorger fordern getrennte Heime für christliche Flüchtlinge

Christliche Seelsorger schlagen Alarm: Weil
christliche Flüchtlinge in Asylbewerberheimen immer häufiger Opfer
von Bedrohungen und Gewalt durch radikale muslimische Heimbewohner
werden, fordern sie eigene Unterkünfte für Christen. Gegenüber dem
Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) erklärte Pfarrer Gottfried Martens
von der evangelischen Dreieinigkeitskirche in Berlin-Steglitz, es sei
nicht zu verantworten, die Minderheit christlicher Flüchtlinge „zu
Versuchskaninchen für irgendwelche Toleranzexperimente zu machen.“
Auch wenn sich nur eine Minderheit der muslimischen Flüchtlinge
intolerant verhalte, fordert Martens eine intensive soziale Betreuung
aller Flüchtlinge, um Spannungen abzubauen. Übergriffe gegen
Flüchtlinge, die Christen sind oder konvertierten, seien mittlerweile
keine Einzelfälle mehr.

Auch Pfarrer Paul Klaß von der Phillipus-Nathanael-Gemeinde in
Schöneberg berichtet, er werde häufiger um Hilfe bei der
Wohnungssuche gebeten. Die Christen in den Heimen seien „immens unter
Druck“, sagt Klaß, „erst fliehen sie wegen ihres Glaubens, haben
Gewalt erfahren und stehen jetzt in den Heimen wieder vor diesen
Konflikten.“

Pfarrer Harry Karcz von der katholischen Gemeinde Mater-Dolorosa
in Berlin-Lankwitz organisiert seit langem Hilfe für irakische
Christen und beobachtet seit Jahren, dass sich die Probleme
christlicher Flüchtlinge verschärfen. Dagegen helfe nur die
Vernetzung innerhalb der orientalischen christlichen Gemeinden, um
Betroffene schnell aus den Heimen zu holen. Karcz fordert wie sein
protestantischer Amtskollege Martens die Trennung von Flüchtlingen
nach Religionen, um die Situationen zu entspannen.

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