Die Zeit der extrem billigen Zinsen geht dem Ende entgegen.
Innerhalb der Europäischen Zentralbank haben die Diskussionen über
die nächsten geldpolitischen Schritte hin zu einer Zinswende laut
Medienberichten deutlich an Fahrt gewonnen. Setzt sich der Trend
fort, sind insbesondere diejenigen gefordert, die jetzt und in
Zukunft eine Immobilie kaufen wollen. Denn wenn die Zinsen steigen,
verteuern sich die Kredite. Wer keine Zinsversicherung hat, verliert
dann schon bei Steigerungen von 1 % den Gegenwert eines VW Golf, wie
Beispielrechnungen der LBS zeigen.
An den Finanzmärkten zeigen sich die Vorboten der Zinswende
bereits deutlich: Der 10-Jahres-MidSwap – ein Referenzzins im
Interbankengeschäft – notierte in diesen Tagen mit 1,16 % auf einem
neuen Höchststand. Letztmals lag dieser Wert vor mehr als 30 Monaten
so hoch. Seit ihrem historischen Tiefststand von 0,24 % am 8.7.2016
haben sich die Zinsen damit bereits wieder mehr als vervierfacht.
Einer Zinswende am Kapitalmarkt folgte bislang stets mit leichter
Verzögerung auch die Preissteigerung für Immobilienkredite. Der
Unterschied dieses Mal: „Viele haben vergessen, wie viel Einfluss
eine Zinssteigerung für diejenigen hat, die über den Kauf von Haus
oder Wohnung nachdenken“, sagt Jörg Münning, Vorstandsvorsitzender
der LBS West. „Kein Wunder: Die Zinsen waren zuletzt knapp 30 Jahre
lang tendenziell rückläufig.“
Um ein böses Erwachen bei der Finanzierung zu vermeiden, empfiehlt
Münning, die Zinsen abzusichern. Denn: „Jeder Prozentpunkt kostet auf
die Kreditlaufzeit gerechnet eine Menge Geld“, so Münning. Ein
Beispiel: Für ein 200.000-Euro-Darlehen werden bei einem aktuellen
Zins von 1,5 % und 10 Jahren Laufzeit heute pro Monat 250 Euro Zinsen
fällig. Steigen die Zinsen auf 2,5 % erhöht sich die monatliche
Belastung bereits auf 416 Euro, bei 3,5 % hat sie sie sich auf 583
Euro mehr als verdoppelt und bei 4,5 % Zinsen sogar auf 750 Euro
verdreifacht. In 10 Jahren können sich allein die Zinskosten aus
einer Steigerung von einem Prozentpunkt auf knapp 18.000 Euro
summieren. Bei 3 Punkten wären es sogar mehr als 52.000 Euro höhere
Zinskosten.
„Wer bei seiner Baufinanzierung den Wert eines neuen VW Golf und
mehr sparen will, sollte sich die immer noch günstigen Zinsen von
heute sichern“, rät Jörg Münning. Eine Möglichkeit der
Zinsversicherung ist ein Bausparkonto. Dabei steht bereits bei
Abschluss der Zinssatz für das spätere Bauspardarlehen fest, und der
ist derzeit noch außergewöhnlich niedrig. Weil auch Laufzeit und
Kosten für diesen Finanzierungsbaustein transparent und fix sind,
gibt es keine unangenehmen Überraschungen. „Dies gilt bei einer
Sofortfinanzierung ebenso wie für Finanzierer, die erst in fünf oder
zehn Jahren Wohneigentum bauen oder kaufen wollen“, verdeutlicht
Münning.
Noch sind die Rahmenbedingungen für Häuslebauer günstig: Niedrige
Zinsen treffen vielerorts auf noch moderate Immobilienpreise. Die
Anzeichen, dass eine dauerhafte Zinswende am Kapitalmarkt eingeleitet
ist, verdichten sich auch medial. So schreibt die Zeitschrift
Finanztest (Heft 3/2018): „So niedrig wie heute werden Zinsen für
Hypothekenkredite auf Dauer kaum bleiben.“
Pressekontakt:
Thorsten Berg
Tel.: 0251/412 5360
Fax: 0251/412 5222
E-Mail: thorsten.berg@lbswest.de
Original-Content von: LBS West, übermittelt durch news aktuell