Sonnen-Grundschule in Berlin-Neukölln: Verunsicherung durch potentiell gefährliche Faserstäube

Zahlreiche Lehrer und Eltern an der Neuköllner
Sonnengrundschule sind verunsichert und fürchten um die Gesundheit
ihrer Kinder. Kurz vor den Sommerferien begannen dort Arbeiten an den
Decken, bei denen künstliche Mineralfaser-Platten beschädigt wurden.
Laut einem Gutachten, das der Abendschau exklusiv vorliegt, sind die
dort verbauten Platten belastet mit „lungengängigen Fasern“, die als
„krebserzeugend“ für den Menschen gelten müssen. Möglicherweise waren
Kinder und Lehrer vor den Ferien anwesend, während solche Platten
zerstört wurden. Später sollen Lehrer Klassenräume von Staub und
Plattenresten befreit haben, ohne zu ahnen, dass diese gefährliche
Fasern enthalten.

Seit einer Woche werden alle betroffenen Räume durch eine
Spezialfirma gereinigt, das haben der Bezirk Neukölln und die
Senatsverwaltung für Bildung veranlasst. Sie gaben außerdem am 1.
August Luftmessungen in Auftrag. Demnach ist die Raumluft frei von
gefährlichen Faserkonzentrationen. In der nächsten Woche soll der
Unterricht wieder regulär aufgenommen werden.

Für viele Lehrer bleibt aber trotz der Bescheinigung der
Unbedenklichkeit der Raumluft am 1. August unklar, ob sie durch die
Stäube einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt waren. Öffentlich
äußern möchte sich aber niemand von ihnen, sie befürchten
Repressionen durch das Schulamt oder die Senatsverwaltung für
Bildung.

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