
Der Brandmeyer Stadtmarken-Monitor 2025 zeigt: Hamburg verteidigt den Spitzenplatz als stärkste Stadtmarke Deutschlands. Bemerkenswert: Freiburg hat in der Wahrnehmung der Bevölkerung die bayrische Metropole München vom zweiten Rang verdrängt. Die NRW-Städte bleiben Schlusslichter im Ranking der 49 größten Städte Deutschlands. Und Berlin rutscht im Städteranking von Platz 4 auf Platz 14 ab.
Die Hansestadt Hamburg bleibt unangefochten und bereits zum dritten Mal die stärkste Stadtmarke Deutschlands. Dies ist ein zentrales Ergebnis des Brandmeyer Stadtmarken-Monitors 2025, dessen vierte Auflage nach Befragungen in den Jahren 2010, 2015 und 2020 nun veröffentlicht wurde. Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage unter 10.000 Menschen in Deutschland, durchgeführt von Brandmeyer Markenberatung, Innofact und Public Marketing im Sommer 2025, beleuchtet, wie die 49 größten deutschen Städte plus Schwerin als Landeshauptstadt aus der Sicht der Bürger wahrgenommen werden.
Die Ergebnisse basieren auf einem Index, der aus neun Dimensionen der Markenstärke gebildet wird, darunter Attraktivität, Sympathie, guter Ruf, Empfehlungsbereitschaft und zukünftige Entwicklung.
Neun Dimensionen als Bewertungsmaßstab für die Markenstärke
Bewertet wurde unter anderem, wie sympathisch eine Stadt wahrgenommen wird und ob sie aus Sicht der Bevölkerung gute Gründe bietet, dort zu wohnen und zu leben. Eine wichtige Rolle spielt zudem der gute Ruf einer Stadt als Ausdruck ihres positiven Ansehens und ihrer Außenwirkung. Ebenso wurde erhoben, inwieweit eine Stadt als einzigartig gilt – also über ein unverwechselbares Profil verfügt, das sie von anderen unterscheidet.
Darüber hinaus floss in die Bewertung ein, ob sich Bürgerinnen und Bürger vorstellen können, selbst in eine bestimmte Stadt zu ziehen oder sie einem guten Freund als Ort zum Leben und Arbeiten zu empfehlen. Auch die Attraktivität als Ziel für Städtereisen wurde berücksichtigt, da Städte zunehmend als touristische Marken auftreten, die Besucherinnen und Besucher emotional ansprechen.
Zudem bewerteten die Befragten, ob sie glauben, dass sich eine Stadt künftig positiv entwickeln wird – wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell. Insgesamt wurde schließlich auch der Gesamteindruck erfasst, also wie attraktiv eine Stadt in der Summe ihrer Eigenschaften wahrgenommen wird.
Diese Dimensionen ergeben gemeinsam ein umfassendes Bild der Markenstärke einer Stadt und zeigen, wie eng emotionale Sympathie, Lebensqualität, Image und Zukunftsvertrauen miteinander verknüpft sind. Über die Kriterien für den Markenstärke-Index hinaus wurden zudem weitere Kriterien erhoben wie beispielsweise Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke, schönes Stadtbild, Attraktivität für Familien, Weltoffenheit und Toleranz sowie bezahlbarer Wohnraum.
Die Spitze im Wandel: Freiburg überholt München
Die wichtigste Veränderung im Vergleich zur letzten Erhebungswelle von 2020 findet direkt hinter dem Spitzenreiter statt: Hamburg verteidigt souverän den ersten Platz. Bereits 2020 belegte die Hansestadt den Spitzenrang. Die Markenstärke lag 2025 bei 7,5 Punkten von maximal 10 erreichbaren Punkten, nach 7,7 Punkten im Jahr 2020. Die größte Veränderung zeigt sich auf den Plätzen zwei und drei: Freiburg im Breisgau (7,2 Punkte) hat München (7,1 Punkte) überholt und belegt nun den zweiten Rang. Im Jahr 2020 sah das Ranking noch anders aus: Damals lag München noch Platz zwei vor Freiburg. Sicherlich am deutlichsten fällt das Votum für Berlin aus: War die Hauptstadt 2020 noch auf Rang 4, fällt die Metropole auf den 14 Platz zurück. Das scheint Berlin aber nicht exklusiv zu haben. Auch andere Großstädte schwächeln wie etwa Köln (von 5 auf 7) oder Frankfurt (von 18 auf 27). Wenn man nach Ursachen sucht, könnte man darauf stoßen, dass möglicherweise eine gewisse Stadtgröße attraktiv wird. Freiburg (von 3 auf 2) und Dresden (von 8 auf 4) haben jedenfalls deutlich gewonnen.
Dominanz in Einzelleistungen
Schaut man sich einzelne Ergebnisdimensionen an, so überzeugt Hamburg nicht nur in der Gesamtmarkenstärke, sondern auch in vielen Einzelleistungen. In Sachen Sympathie liegt Hamburg mit 7,6 Punkten vorn, gefolgt von Freiburg, Lübeck und München. Auch bei den „Guten Gründen zum Wohnen/Leben“ führt Hamburg das Ranking an, ebenfalls vor Freiburg und Lübeck.
Die Befragten bewerteten zudem Hamburg, Freiburg und München als besonders lebenswert. Das schönste Stadtbild wird ebenfalls Hamburg zugeschrieben, dicht gefolgt von München und Freiburg. Hamburg wird als besonders weltoffene und tolerante Stadt wahrgenommen und führt hier das Ranking vor Köln und Berlin an. Als Ziel für eine Städtereise liegt Hamburg folgerichtig ebenfalls ganz vorne, gefolgt von München und Dresden. Hier hat sich die sächsische Hauptstadt deutlich nach vorne gearbeitet.
Münchens Rolle und Freiburgs Reputation
Obwohl München im Gesamt-Ranking auf den dritten Platz zurückfiel, bleibt es der unangefochtene Champion in der Wirtschaftswahrnehmung. Im Ranking zur wirtschaftlichen Stärke belegt München den ersten Platz (8,1 Punkte), vor Hamburg und Frankfurt am Main. Freiburg glänzt indes in der Disziplin „Guter Ruf“ und wird hier von den Befragten am besten bewertet, noch vor Hamburg und München. Auch bei der Attraktivität für Familien führt Freiburg das Ranking an, gefolgt von Hamburg und Lübeck.
Schwierige Lagen im Westen und ein Lichtblick beim Wohnraum
Die größten Herausforderungen in der öffentlichen Wahrnehmung haben weiterhin Städte in Nordrhein-Westfalen. Wie schon 2020, befinden sich Duisburg und Gelsenkirchen auch im Brandmeyer Stadtmarken-Monitor 2025 auf den letzten Rängen des Gesamtrankings.
Ein interessantes Detail am Rande zeigt sich beim Zukunftsthema „Bezahlbarer Wohnraum“. Während die Metropolen in dieser Kategorie erwartungsgemäß schwach abschneiden, führen kleinere und ostdeutsche Städte die Spitze an. Erfurt belegt hier den ersten Platz, gefolgt von Chemnitz, Magdeburg, Dresden, Leipzig und Halle an der Saale.
Veränderungen sind möglich
Aber die Urteile sind nicht in Stein gemeißelt: Über fast alle Städte lässt sich beobachten, dass in der Altersgruppe 50+ kaum Veränderungen zu beobachten sind. Deutlich schneller lassen sich in den jüngeren Altersgruppen Wahrnehmungen von Städten verändern. Diese Veränderungen sind sogar meist positiv. Das heißt, Städte können an ihrem Image arbeiten und gerade bei den jungen nachwachsenden Zielgruppen in Relevant Set rücken.
Hintergrund der Studie
Der Brandmeyer Stadtmarken-Monitor befragte die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren mit einer Stichprobe von n=10.000. Initiatoren sind Brandmeyer Markenberatung, Innofact und Public Marketing. Die Ergebnisse spiegeln explizit die subjektive Wahrnehmung der Menschen wider und nicht die objektive Stärke der Städte in verschiedenen Bereichen. Die Studie liefert den Kommunen wichtige Erkenntnisse darüber, wie sie in der öffentlichen Meinung positioniert sind, und wie gut sie für die Themen der Zukunft aufgestellt sind.
Die Studie ist ab sofort bestellbar.
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