Das Bahnprojekt Stuttgart 21 droht bis zu drei
Milliarden Euro mehr zu kosten als bisher von der Deutschen Bahn AG
einkalkuliert. Das geht aus einem vertraulichen Bericht des
Bundesrechnungshofs vom 8. September hervor, den der stern einsehen
konnte. Das als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestufte
16-seitige Papier ging dieser Tage an einen kleinen Kreis von
Bundestagsabgeordneten und an die zuständigen Bundesministerien.
Bisher prognostiziert die Bahn für das Vorhaben Kosten von
höchstens 6,5 Milliarden Euro. Der Rechnungshof sieht nun jedoch laut
Bericht „zahlreiche Anhaltspunkte“, dass die bisherige Prognose der
Bahn „erheblich überschritten“ werden könnte. In ihr seien
Projektrisiken von annähernd zwei Milliarden Euro „nicht abgebildet“.
Nicht enthalten in der bisherigen Kostenrechnung seien überdies
Finanzierungskosten in Höhe von einer Milliarde. Der Rechnungshof
sieht zudem die Gefahr, dass der Bahnhof „frühestens im Jahr 2023 in
Betrieb genommen“ werden könne. Bisher geht die Bahn von einem Ende
der Bauarbeiten im Jahr 2021 aus.
Die hohen Investitionen in die Stuttgarter Baustelle drohen aus
Sicht der Prüfer „die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage“ der
Bahn AG „weiter zu verschlechtern“. Dies könne auch die „Auszahlung
der Bahndividende“ an die Bundesregierung beeinträchtigen, warnen
sie.
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