Stern und „Report Mainz“: Nazi-Verdacht gegen Arbeitnehmervertreter bei Daimler

Eine rechte Gewerkschaft, die bei dem
Autohersteller Daimler vertreten ist, muss sich gegen den Verdacht
der Nazi-Sympathie erwehren. Wie das ARD-Magazin „Report Mainz“ und
das Hamburger Magazin stern berichten, soll der bisherige
Vorsitzender der Organisation „Zentrum Automobil“, Andreas
Brandmeier, per Mail ein Foto verschickt haben, das ein Hakenkreuz
zeigt und die Inschrift: „Der deutsche Gruß heißt Heil Hitler“. Er
habe das Schild am Vortag gekauft, brüstete sich der Versender der
Mail.

Einer der Köpfe des Vereins, Oliver Hilburger, wies den Verdacht
zurück. Die Mail sei „definitiv und eindeutig eine Fälschung“,
versicherte Hilburger. Brandmeier selbst ließ Fragen unbeantwortet.
Der Empfänger der Mail, der bei „Zentrum Automobil“ ausgestiegen ist,
legte gegenüber dem stern und „Report Mainz“ zum Beweis seinen
Mailverlauf offen. Er bekräftigte den Vorwurf gegen Brandmeier
überdies mit einer Eidesstattlichen Versicherung. Mit einem „Andi
Brandmeier“ als Urheber findet sich zudem auch auf Facebook eine
Seite, auf der der Autor Verschwörungstheorien und ein
Unterstützervideo für die als rechtsextrem geltende Identitäre
Bewegung gepostet hat. Überdies beklagt er dort die Macht der
„supranationalen Finanzdynastien“ wie der Rothschild-Familie.

„Zentrum Automobil“ ist heute bereits mit vier
Betriebsratsmitgliedern im Daimler-Stammwerk in
Stuttgart-Untertürkheim vertreten. Bei der Betriebsratswahl im März
tritt die Kleingewerkschaft dort mit 187 Kandidaten an. Sie ist
überdies bereits bei BMW in Leipzig und Opel in Rüsselsheim vertreten
und unterhält eigenen Angaben zufolge Kontakte zu Kollegen bei Audi.
Hilburger, einer der Gründer des Vereins, war früher Mitglied der
Skinhead-Band „Noie Werte“, betrachtet das aber nach eigenen Worten
als Jugendsünde. Der Schatzmeister von „Zentrum Automobil“ war früher
Schatzmeister der inzwischen verbotenen neonazistischen
Wiking-Jugend.

Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, Telefon
040 – 3703 2468, gruengreiff.sabine@guj.de

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell