Stiftung DigestScience: Zwei Projektausschreibungen – eine im Jahr 2009 und eine 2011, und jetzt bereits erfolgversprechende Ergebnisse

Die Stiftung
DigestScience widmet sich seit ihrer Gründung im Jahre 2008 der
Forschung im Bereich der Verdauungskrankheiten:

1. 2009/2010 : Erste Schritte der Stammzelltherapie für Morbus
Crohn

Die Stiftung DigestScience finanzierte ein erstes
Forschungsprogramm, um eine neue therapeutische Strategie, genannt
Stammzellentherapie, für die Krankheit Morbus Crohn zu entwickeln.
Ein Jahr später hat das Team um Professor Daniel Hommes in Leiden in
der europäischen Zeitschrift für Gastroenterologie GUT die ersten
Ergebnisse veröffentlicht.

Die klinische Phase 1-Studie wurde an 9 Patienten durchgeführt,
die an schwerem, aktivem und auf herkömmliche Behandlungsmethoden
resistentem Morbus Crohn litten. All diesen Patienten wurde unter
lokaler Betäubung 100 ml Knochenmark abgesaugt, wodurch die Züchtung,
Isolierung und Reinigung von mesenchymalen Stromazellen gelang.
Mehrere Millionen solcher Zellen wurden danach wieder
zurückinjiziert, und zwar zweimal im Abstand von einer Woche (T0 und
T7).

Diese Stammzellentherapie wurde während der Dauer der Studie von
14 Tagen gut und ohne nennenswerte, unerwünschte Nebenwirkungen
vertragen. Eine klinische Antwort wurde bei 3/9 Patienten beobachtet
und eine Vernarbung der kolischen Verletzungen bei 2/9 Patienten.

Diese wichtige und vielversprechende Studie zeigt die gute
Verträglichkeit und Durchführbarkeit der Stammzellentherapie während
dem Morbus Crohn.

Zum ersten Mal wurde klar bewiesen, dass die mesenchymalen
Stromazellen aus dem Knochenmark von an Morbus Crohn erkrankten
Menschen die gleichen morphologischen und funktionellen Eigenschaften
aufweisen wie die in gesunden Spendern isolierten Zellen. Diese
Entdeckung hat wesentliche Folgen, denn sie beweist, dass die Zellen
im Knochenmark von der Krankheit nicht betroffen sind und
rechtfertigt somit die mögliche Durchführung einer
Selbsttransplantation.

Man muss nun noch den tatsächlichen therapeutischen Effekt dieser
Zellen im Verlauf von Morbus Crohn ermitteln. Mit dieser Studie, die
das Ziel verfolgte, die Durchführbarkeit und Verträglichkeit der
Stammzellentherapie zu bewerten, konnte auf diese Frage nicht
geantwortet werden. Die Ergebnisse sind nichtsdestotrotz ermutigend,
denn 30% der Patienten mit schwerem Morbus Crohn und
Therapieresistenz gegenüber herkömmlichen Behandlungen, haben eine
klinische Verbesserung ihrer Krankheit erfahren und 2/9 eine
Vernarbung der kolischen Verletzungen. Die mesenchymalen Stromazellen
behalten ihre Fähigkeit, sich trotz der Nutzung von
immunosuppressiven Behandlungsmethoden im Laufe des Morbus Crohn
(Azathioprin, Methotrexat, Anti-TNF) zu vervielfachen und haben sogar
einen entzündungshemmende Synergieeffekt mit letzteren. Es ist also
ein erster, ermutigender Schritt für die Nutzung der
Stammzellentherapie bei der Behandlung von Morbus Crohn. Andere
Ergebnisse aus diesem, von DigestScience finanzierten Programm werden
in Kürze erwartet. Die Gruppe um Daniel Hommes hat insbesondere
Anfang März auf dem Europäischen Kongress für entzündliche
Darmerkrankungen in Dublin sein Interesse gezeigt an der Vorbereitung
dieser mesenchymalen Stromazellen, wobei sie vor ihrer Rückinjektion
mit IFN behandelt werden, um somit ihre therapeutischen Fähigkeiten
zu erhöhen.

2. 2010/2011 : Studie zur Wechselwirkung zwischen Bakteriophagen
und Bakterien in der Darmflora

Der europäische Wissenschaftsrat der Stiftung DigestScience hat
diese neue Ausschreibung im Wert von 500.000 Euro im Oktober 2010
veröffentlicht. Das ausgewählte Projekt, ist dies eines
internationalen Teams, das durch seine Originalität, seine Qualität
und seinen wissenschaftlichen Sachverstand der unterschiedlichen,
einbezogenen Teams bestochen hat sowie durch seine potenziellen
therapeutischen, diagnostischen und prophylaktischen Anwendungen.
Diese Auswahl positioniert die Stiftung DigestScience in das Zentrum
der wissenschaftlichen Innovation.

– Ein innovatives Forschungsprojekt, das zahlreiche Anwendungen
und seine ersten Ergebnisse Anfang 2012 liefern wird.

Die Bakteriophage und ihr Nutzen für die antibakterielle
Behandlung wurden vor mehr als einem Jahrhundert entdeckt. Schnell
zugunsten von Antibiotika in Vergessenheit geraten, wird heute unser
Interesse an ihnen wiedererweckt; nicht nur aufgrund der zunehmenden
Probleme im Zusammenhang mit Antibiotika-Resistenz, sondern auch
aufgrund ihrer sehr gezielten Wirkungsweise gegenüber einem
bestimmten Krankheitserreger, was somit das Floragleichgewicht
respektiert.

Bakteriophage sind ausschliesslich gegen Bakterien gerichtete
Viren. Als zahlenmässig am stärksten vertretene biologische Einheit
der Erde (10 hoch 31), spielen diese Phagen eine bedeutende Rolle in
mikrobiellen Gleichgewichten. Auf Verdauungsebene sind diese
Wechselwirkungen bisher unbekannt.

Mit dieser Initiative unterstützt DigestScience ein Projekt zum
Verständnis und der Rolle der Bakteriophagen in der Darmflora in
grossem Umfang

– Das Gewinnerteam setzt sich aus vier internationalen,
komplementären Experten zusammen

1. Laurent Debarbieux, Institut Pasteur, Abteilung Mikrobiologie,
Paris
2. Arlette Darfeuille-Michaud, Universität Auvergne, Clermont-Ferrand
3. Mzia Kutateladze, G.Eliava Institute of Bacteriophages, Microbiologie
und Virologie (IBMV), Tbilissi, Georgien.
4. Christel Neut, Labor für Klinische Bakteriologie, Fakultät der
Pharmazie, Lille

Um mehr darüber zu erfahren

Die Stiftung DigestScience

Von Wissenschaftlern und Medizinern ins Leben gerufen,
unterstützt von der Nahrungsmittel- und pharmazeutischen Industrie,
ist DigestScience, unter der Leitung von Pr. Pierre Desreumaux, die
erste als gemeinnützig anerkannte Stiftung für Forschung, die sich
Verdauungskrankheiten und Ernährung widmet. Sie hat ihren Sitz im Pol
Eurasanté in Lille.

Unterstützt von Patientenvereinen finanziert DigestScience die
innovativsten internationalen Forschungsprogramme direkt, um die
Gesundheit der unter Verdauungskrankheiten leidenden Patienten zu
verbessern.

Die Krankheiten, auf die sich Digestscience konzentriert, sind
die chronischen entzündlichen Darmerkrankungen, die Zöliakie und die
funktionelle Kolopathie. Sie befasst sich ebenfalls mit der Ernährung
und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen umfassen Morbus
Crohn und Colitis ulcerosa. Aus bisher unbekannter Ursache ergeben
sie sich bei genetisch prädisponierten Personen aus einer anormalen,
krankhaft gesteigerten Immunreaktion gegen Komponenten der Darmflora.
Ungefähr 200.000 Personen sind in Frankreich von ihr betroffen.

5.000 bis 6.000 Neuerkrankungen werden jährlich verzeichnet,
wobei 10% bei Kindern auftreten. Das typische Erkrankungsalter liegt
zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Trotz ihrer Häufigkeit blieb die
Krankheit bisher vorwiegend unbekannt, wenn nicht sogar Tabu.

Mit oftmals störenden bis beschämenden Symptomen (regelmässiger
Durchfall, Schwierigkeit bei der Kontrolle des Stuhlgangs,
Unterleibsschmerzen …) bringen diese Krankheiten Schul-, Berufs-,
Familien- und Liebesleben durcheinander und beeinträchtigen sie.

Die aktuell vorgeschlagenen Behandlungsmethoden ermöglichen eine
besserer Lebensqualität der Mehrheit der Patienten, heilen die
Krankheit jedoch nicht.

Internetseite : http://www.digestscience.com

Pressekontakt
Stiftung DigestScience
Dr. Bernadette Lemaire, Direktorin
Stéphanie Lagny, Assistentin
Tel: +33-03-20-96-81-26 / Fax: +33-03-20-96-86-62
E-mail : contact@digestscience.com
http://www.digestscience.com

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Pressekontakt: Stiftung DigestScience, Dr. Bernadette
Lemaire,Direktorin, Stéphanie Lagny, Assistentin, Tel:
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contact@digestscience.com