Studie: Krankenhaus-Chefs kritisieren den Einfluss der Politik auf den Klinikbetrieb

Das Bundeskabinett hat heute die
Krankenhausreform verabschiedet, und auf der politischen Agenda
stehen schon die nächsten Projekte im Gesundheitswesen. Die
Erwartungen an die Vorhaben der Politik sind in Deutschlands Kliniken
aber eher gering. 61 Prozent der Krankenhaus-Chefs bezeichnen den
Einfluss der Politik auf den Klinikbetrieb als schädlich. Vor allem
die Leiter der freigemeinnützigen Häuser äußern Bedenken: Fast drei
Viertel von ihnen sehen die Auswirkungen der Politik kritisch. Für
die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der
Personalberatung Rochus Mummert 100 Geschäftsführer und Direktoren
deutscher Kliniken.

„Das Urteil der Krankenhaus-Chefs zur deutschen Gesundheitspolitik
ist eindeutig“, sagt Dr. Peter Windeck, Studienleiter und
Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting. „Dass nur
jeder zehnte Befragte zumindest positive Ansätze ausmacht und die
Bestnote überhaupt nicht vergeben wurde, sollte den politischen
Akteuren wirklich zu denken geben.“ Auch dass fast ein Drittel der
für die Studie befragten Kliniken das politische Handeln in Richtung
Krankenhausalltag als wirkungslos bezeichnen, dürfte dem Anspruch der
Politiker nicht genügen.

Besonders kritisch sind die Häuser in freigemeinnütziger
Trägerschaft: Fast zwei von drei Betrieben halten den Einfluss der
Politik für eher schädlich, und weitere sieben Prozent sogar für
sehr schädlich. Bei den Häusern öffentlicher Träger äußern insgesamt
63 Prozent Bedenken, und bei privaten Krankenhäusern gut jedes zweite
(53 Prozent ). Alarmierend: Unter den öffentlichen Kliniken gab es
nur negative oder bestenfalls neutrale Beurteilungen.

Befragt nach Mängeln im eigenen Haus, gibt jeder zweite
Klinikleiter an, ihm fehlten die notwendigen finanziellen Mittel. Auf
Platz zwei steht eine zu niedrige Bettenauslastung, gefolgt von einer
geringen Personaldecke. Insbesondere den Kliniken freigemeinnütziger
Träger mangelt es nach eigener Aussage an Geld (71 Prozent ), während
nur 30 Prozent der privaten Kliniken diese Aussage treffen. Anders
sieht es bei den Patientenzahlen aus: Klagen hier nur vier Prozent
der freigemeinnützigen Kliniken über eine zu geringe Auslastung, sind
es bei den privaten Häusern 18 Prozent.

Und wie sieht vor diesem Hintergrund der Blick in die Zukunft aus?
Befragt danach, wie sich die Krankenhauslandschaft entwickeln wird,
erwartet gut jeder zweite Klinik-Chef (53 Prozent ) künftig mehr
Spezialkliniken, während 39 Prozent einen Trend hin zu Polikliniken
ausmachen.

Hintergrundinformationen

Für die Studie „Die größten Herausforderungen für das
Klinikmanagement“ befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im
Auftrag von Rochus Mummert 100 Geschäftsführer, Verwaltungsleiter,
Verwaltungsdirektoren und geschäftsführende Direktoren in deutschen
Kliniken. In Telefoninterviews gaben die Befragten Auskunft zur
derzeitigen Lage und Zukunftsaussichten ihrer Häuser im Hinblick auf
die Bewältigung verschiedener Herausforderungen. Befragungszeitraum:
Herbst 2014.

Über Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)

Dr. Rochus Mummert gründete vor gut 40 Jahren die heute unter der
Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich
der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat.
Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und
Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen – im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche
etabliert.

Pressekontakt:
Arne Stuhr
corpNEWSmedia
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