Ohne zu dramatisieren und durchsichtige
politische Schuldzuweisungen zu treffen: Der skandalöse Fall des
unter- und eingetauchten Hussein K. gibt einen starken Hinweis
darauf, dass deutsche Behörden ab Sommer 2015 die Kontrolle über
die ankommenden Flüchtlinge in zu vielen Fällen verloren zu haben
scheinen. Mit schlimmen Spätfolgen – Einzelfälle hin oder her. Es ist
eben nicht damit getan, mit ehrlichem Bedauern und großem Schmerz
„Einzelfall“ zu rufen, um dann zur Tagesordnung überzugehen. Auch da
setzt Bosbach zu recht den nüchternen Blick vor jene gut gemeinten
Bagatellisierungsparolen, die – zwar besonnen und nötigerweise – vor
dem Generalverdacht gegen Flüchtlinge warnen, die die
weiterreichenden, systemimmanenten Versäumnisse mancher Behörden
aber allzu schnell und verschleiernd ausblenden.
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