Stuttgarter Zeitung: Familienbetriebe setzen auf Große Koalition

Aufgrund der Unzufriedenheit mit der
Reformpolitik der schwarz-gelben Regierungskoalition in Berlin
bevorzugt der Mittelstand in Deutschland nach der Bundestagswahl im
September jetzt eine Koalition aus Union und SPD. „Die
Familienunternehmen sind enttäuscht, wie wenig sich da getan hat.
Viele in unseren Kreisen sagen, dass eine große Koalition die
stabilste Regierung wäre“, sagte Brun-Hagen Hennerkes, Gründer und
Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, in einem Interview der
Stuttgarter Zeitung (Donnerstagausgabe).

Hennerkes bemängelte, dass es in Deutschland zu wenig Bewegung in
Richtung auf Reformen gebe und stattdessen Selbstzufriedenheit
herrsche. „In manchen wichtigen Bereichen stehen wir im Vergleich mit
anderen Industrieländern überhaupt nicht gut da, wie zum Beispiel bei
der Steuerbelastung und bei der Regulierungsdichte“, sagte Hennerkes,
der Seniorpartner einer Stuttgarter Anwaltskanzlei ist.

Der 73-Jährige sprach sich dagegen aus, die öffentlichen Haushalte
über Steuererhöhungen zu sanieren und plädierte für größere
Sparanstrengungen. Die Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die von
der SPD propagiert wird, lehnt er ebenso strikt ab wie Verschärfungen
bei der Erbschaftssteuer. „Wenn nachgewiesen wird, dass alle
Sparmöglichkeiten ausgeschöpft sind, dann könnte ich mit einer
Erhöhung des Spitzensteuersatzes leben“, sagte Hennerkes.

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