Die gesellschaftlich zu lösende Frage der
Vereinbarkeit von Karriere und Familie für Frauen wird ganz ungeniert
in den privaten Bereich der Frau zurückgeschoben: Sie soll an ihrem
Körper herummanipulieren und gesundheitliche Risiken tragen, sie soll
ihr Leben so leben, dass es zu den Anforderungen der Wirtschaft am
besten passt.
Und genau hierin liegt das Frankenstein–sche am Zugriff der
Konzerne auf diesen privatesten Bereich ihrer Mitarbeiterinnen. Er
unterwirft die Frauen – und nur die! – der Erwartung, einer Art
persönlichem Businessplan zu folgen. Am Ende der ökonomischen
Optimierung für den Arbeitsmarkt steht die Mutterschaft als Bonus mit
gesellschaftlichem Restnutzen.
Das Angebot der Konzerne Apple und Facebook tut das Gegenteil
dessen, was es vorgibt: es nimmt Frauen Freiheit. Auf beruflich
ambitionierte Frauen wird enormer Druck entstehen, diese hypermoderne
Form der Ausbeutung als Option wahrzunehmen. Einfrieren als Nachweis
von Karrierebereitschaft und Flexibilität.
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