Stuttgarter Zeitung: Künast legt ADAC-Führung den Rückzug nahe

In der Affäre um irreguläres Geschäftsgebaren
beim ADAC legt die Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherausschusses
Renate Künast (Grüne) der gesamten Vereinsführung den Rückzug nahe.
„Kunden und Mitglieder haben ein Recht darauf, dass ein anderes
Management aufgebaut wird“, sagte sie in einem Interview mit der
„Stuttgarter Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Da geht es auch um ein
Organisationsverschulden, für das Geschäftsführer, Präsident und
Präsidium gerade stehen müssen.“

Dass Spitzenvertreter des ADAC die Rettungshubschrauber für
Dienstflüge genutzt haben, kritisierte Künast scharf. Diese Maschinen
„haben nur einen Zweck: Patienten zu transportieren“. Dass der ADAC
zur Begründung der Praxis Kostenargumente anführte, bezeichnete sie
als unverschämt. „Rettungshubschrauber sollen Menschenleben retten
und nicht einem Präsidenten ein angenehmes Arbeitsleben bereiten“,
sagte sie. „Die gemeinnützige Luftrettung ist doch kein Reisebüro.“

Abgesehen von personellen Konsequenzen plädiert die
Grünen-Politikerin und Ex-Verbraucherministerin für eine ADAC-Reform,
bei der die gemeinnützigen Anliegen des Vereins und der
Unternehmensbereich getrennt werden „Bei der Neuorganisation kann der
ADAC sich an den Prinzipien orientieren, die wir aus der
Korruptionsbekämpfung kennen.“ Der ADAC-Präsident Peter Meyer sei
„auf dem Holzweg“, wenn er meine, damit bis zur Hauptversammlung im
Mai warten zu können, fügte sie hinzu.

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