
Der Stifterverband, die SOS-Kinderdörfer weltweit und die Deutsche
Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) begingen am 8. Dezember den zweiten
Tag der Bildung. Im vollbesetzten F.A.Z. Atrium in Berlin
diskutierten Entscheider aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und
Wirtschaft sowie Bildungspraktiker, welche Chancen und
Herausforderungen Vielfalt mit sich bringt. Im Social Web bestimmte
der Tag der Bildung mit der digitalen Bildungskette den Diskurs. Im
nächsten Jahr öffnen die Initiatoren den Tag der Bildung für neue
Partner, um sich gemeinsam für mehr Bildungschancen einzusetzen.
Einig waren sich die Diskutanten im F.A.Z. Atrium darüber, dass es
einen kulturellen Wandel in unserer Gesellschaft hin zu mehr Vielfalt
benötigt. Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der
Bundesministerin für Bildung und Forschung, traf in seiner Keynote
die Meinungen aller Teilnehmer: „Wir müssen lernen, Migration und
Vielfalt als Chance – nicht als Risiko – zu begreifen“, so Rachel.
Bildung sei dabei der Schlüssel für den Erfolg der Gesellschaft.
In zwei Panels diskutierten anschließend Experten aus Politik,
Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft über die
Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem. Prof. Dr. Klaus
Hurrelmann von der Hertie School of Governance machte deutlich: „Wer
heute nicht das Abitur schafft, dem geht es schlechter als das je der
Fall war.“ Damit deutsche Schulen unterschiedliche Talente besser
fördern können, bedürfe es insbesondere individueller Förderung,
einer stärkeren Durchlässigkeit der Bildungswege sowie besser
ausgebildeter Pädagogen. Für die Finanzierung solcher Maßnahmen
forderte Sebastian Turner, Herausgeber des Tagesspiegels: „Wir
brauchen eine starke Umverteilung der Ressourcen.“ Auch Konstantin
Kuhle, Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, befürwortete eine
Veränderung der Ausgabenpriorität: „Wieso haben wir bei kostenlosen
Universitäten angefangen, statt Kitas kostenfrei zu machen?“
Einen weiteren Lösungsansatz sah Katrin Albsteiger,
CSU-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Bildungsausschusses, in
der Digitalisierung. Eine große Chance der Entwicklungen im digitalen
Bereich bestünden in den neuen Möglichkeiten, die hier für Schulen
entstehen. Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstandsvorsitzender der
SOS-Kinderdörfer weltweit, gab in seinem Vortrag Beispiele dafür, wie
digitaler Fortschritt in Afrika sozialen Aufstieg ermöglichen kann.
„Möglicherweise könnte uns Afrika darin ein Vorbild sein, uns aufs
Wesentliche zu konzentrieren und zu überlegen, wie auch wir bei uns
in Europa noch mehr digitale Innovation ins Bildungswesen bringen
können.“
Tag der Bildung 2017 – gemeinsam für mehr Bildungschancen
Nach der erfolgreichen Etablierung des Tags der Bildung wollen die
Initiatoren den Aktionstag für neue institutionelle und gemeinnützige
Partner zugänglich machen und eng mit der Politik kooperieren. „Wir
wollen den Tag der Bildung auf eine breite Basis stellen und den 8.
Dezember 2017 partnerschaftlich gemeinsam mit weiteren Stiftungen,
Bildungsträgern und Initiativen gestalten“, verkündete Prof. Dr.
Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbands in seinen
Schlussworten. Im ersten Quartal 2017 soll hierfür ein konkreter
Aktionsplan entwickelt werden, der neben dem Handlungsfeld für das
kommende Jahr auch die Initiierung und Förderung weiterer Projekte
vorsieht. Gemeinsam sollen Lebensrealitäten verbessert und mehr
Bildungschancen geschaffen werden.
#TagderBildung dominiert Diskurs im Social Web
Im Social Web sowie in Großformat vor dem Brandenburger Tor sorgte
eine digitale Bildungskette für mediale Aufmerksamkeit. Insgesamt
beteiligten sich über 700 Menschen an der digitalen Forderung nach
mehr Chancengerechtigkeit und Vielfalt. Sie posteten ihre Fotos mit
ausgestreckten Armen auf Twitter, Facebook oder Instagram und schufen
so die digitale Bildungskette. Der Hashtag #TagderBildung war über
Stunden hinweg Trending-Topic Nummer eins auf Twitter. Der Aktionstag
bestimmte so am 8. Dezember maßgeblich die aktuelle Debatte in den
sozialen Netzwerken.
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