Transformation positiv gestalten

Transformation positiv gestalten
Die Botschafter:innen des Wandels (© WiRO und Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg)
 

Es gibt viele Geschichten über Wandel. Die meisten handeln von großen Strategien, hohen Zahlen und visionären Führungspersönlichkeiten, die in Interviews von der Zukunft erzählen. Doch echte Veränderung passiert auch und vielleicht vor allem dort, wo die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet: an der Werkbank oder Maschine in der Produktion, in der Montagehalle, am Schreibtisch in der Verwaltung oder im Meeting mit den Kolleginnen und Kollegen.

Dass die aktuell so bedeutende Transformation der Automobilzulieferbranche nur dann gelingt, wenn die Menschen an der Basis mitgenommen werden, zeigt die „Zukunftslieferer“-Kampagne des Transformationsnetzwerks Ostwürttemberg. Mit Angeboten zur Qualifizierung der Beschäftigten und zur Förderung von Wissens- und Technologietransfer sowie umfangreichen Netzwerkaktivitäten unterstützt es kleine und mittlere Unternehmen aktiv bei Veränderungsprozessen.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Fachkräfte, Produktionsleiter und Maschinenführerinnen, die den Wandel tagtäglich erleben und gestalten. Diejenigen, die sonst eher im Fokus stehen – wie Geschäftsführer:innen oder Führungskräfte – rücken in den Hintergrund. Die Kampagne des Transformationsnetzwerks, das aus IHK Ostwürttemberg, Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO), Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.?V. sowie der IG Metall Aalen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim besteht, rückt diese Mitarbeitenden bewusst ins Rampenlicht, macht sie zu Botschafterinnen und Botschaftern, zu Gesichtern des Wandels. Ermöglicht wird das durch das Förderprogramm „Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das die Arbeit der Netzwerkpartner über rund 3 Jahre mit einer Förderung von knapp fünf Millionen Euro unterstützt.

Ein frischer Blick auf Transformation

Warum sollte man ausgerechnet auf Ostwürttemberg schauen, wenn es um den Wandel geht? Zum einen, weil die Menschen und Unternehmen in der Region bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie den Strukturwandel meistern und für sich zu nutzen wissen. Vom Eisenerzabbau über die Herstellung von Silber- und Goldschmuck bis zur modernen Metallverarbeitung war für viele ein langer Weg, der sich jedoch durch bessere Arbeits- und Lebensbedingungen mehr als gelohnt hat. Zum anderen bekommen die Menschen in Ostwürttemberg den Wandel der Automobilbranche besonders stark zu spüren. Für die zahlreichen Automobilzulieferer der Region verändert der Wettbewerb aus Fernost, Elektromobilität, Digitalisierung und nachhaltige Produktion vieles grundlegend.

Last but not least zeigt die „Region der Talente und Patente“, regelmäßig wie groß ihr Innovationspotenzial ist. Im „Patentatlas Baden-Württemberg 2024“ liegt Ostwürttemberg auf Platz drei hinter Stuttgart und Bodensee-Oberschwaben und damit weit vor Städten wie München oder dem Rhein-Main-Gebiet. Ingenieurskunst und Präzision, aber auch die Entwicklung von Innovationen gehören hier vor Ort zur DNA.

Aber wie gehen die Mitarbeitenden nun damit um, dass Unternehmen sich neu erfinden müssen? Wie kann es gelingen, den Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung oder sogar Chance zu sehen? Diese Frage beantworten die Botschafterinnen und Botschafter mit ihren persönlichen Geschichten. Sie erzählen von Mut, kleinen Schritten und Erfolgen, die Großes bewirken können.

Wie aus einer Idee eine Kampagne wurde

Die „Die Zukunftslieferer“-Kampagne ist sorgfältig geplant und umgesetzt – mit einem klaren Ziel: Menschen sichtbar zu machen, die die Transformation in Ostwürttemberg aktiv gestalten.

Zunächst sprach das Netzwerk Unternehmen an, um Partner für die Kampagne zu gewinnen. Nach einer Auswahlphase identifizierte das Team die Botschafterinnen und Botschafter – Menschen, deren Geschichten inspirieren. Es folgten Interviews, Fotoshootings und Videodrehs, um authentische Porträts zu erstellen, die die Persönlichkeiten und Überzeugungen der Beteiligten greifbar machen.

Am 23. Oktober 2024 wurden die Ergebnisse beim Transformationskongress Ostwürttemberg in Schwäbisch Gmünd erstmals präsentiert – mit einer Ausstellung, einem Filmbeitrag und einer Broschüre. Parallel wurde die Kampagne auf der Internetseite www.zukunftslieferer.de sowie digitalen Plattformen wie LinkedIn, Instagram und YouTube verbreitet.

Eine Kampagne, die Mut macht

„Die „Die Zukunftslieferer“-Kampagne zeigt: Transformation ist kein abstraktes Konzept, sondern ein Prozess, der von Menschen mit Leben gefüllt wird. Menschen, die nicht aufgeben, sondern machen. Die Botschafterinnen und Botschafter sind damit nicht nur Vorbilder in ihren Betrieben, sondern auch Symbolfiguren für eine Transformation, die nur gelingt, wenn sie vor Ort verstanden und gestaltet wird“, bringt Valentin Betz, Projektleiter und Marketingverantwortlicher der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg die Hauptaussage und das Anliegen der „Zukunftslieferer“-Idee auf den Punkt. Die Zukunft ist offen. Die Ärmel sind hochgekrempelt. Und in Ostwürttemberg zeigt man gerade, wie Wandel gelingt.

// Teil-Projekt „Transformations-Botschafter“

https://www.zukunftslieferer.de/transformations-geschichten/von-beschaeftigten