
   Die jährliche Umfrage zum Image von Kunststoff in Deutschland 
zeigt: Kunststoff ist bekannt und beliebt. Geschätzt wird vor allem 
die Vielseitigkeit des Werkstoffs. Auch die Kunststoffindustrie 
genießt hohes Ansehen. Doch wollen sich die Kunststofferzeuger nicht 
auf diesen Lorbeeren ausruhen, sondern speziell den Wissenstransfer 
in Sachen Kunststoffverwertung entschieden fördern. Sie begegnen 
damit einer Herausforderung, die auch die Befragten in Deutschland 
sehen, der aus globaler Sicht nicht ausreichenden 
Kunststoffverwertung und der Meeresverschmutzung.
   Kunststoff und die Kunststoffindustrie bekommen in 
Repräsentativumfragen in Deutschland regelmäßig gute bis sehr gute 
Noten. So liegt die globale Zustimmung zum Werkstoff bei der breiten 
Bevölkerung bei 75 Prozent, für die Kunststoffindustrie bei 74 
Prozent. Anders gesagt: Drei von vier Befragten beurteilen Kunststoff
und die Industrie positiv oder überwiegend positiv. Die 
Medizintechnik ist der Anwendungsbereich, für den sich die Befragten 
am allerwenigsten vorstellen können, auf Kunststoff zu verzichten – 
78 Prozent sehen polymere Werkstoffe hier als unverzichtbar an. Fast 
genauso hoch sind diese Werte mit 77 Prozent im Fahrzeugbau, mit 76 
Prozent im IT- und Elektronikbereich sowie mit 74 Prozent für Bauen 
und Renovieren. Für verzichtbar halten die Befragten Kunststoff 
mehrheitlich in keinem einzigen Anwendungs-bereich. Doch gibt es auch
kritische Stimmen. Als problematisch angesehen werden die 
Meeresverschmutzung durch Kunststoffabfälle und die Nachhaltigkeit 
von Kunststoff allgemein.
   „Kunststoff ist nicht von ungefähr ein beliebter und angesehener 
Werkstoff“, kommentiert Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer 
von PlasticsEurope Deutschland e.V., die Umfrageergebnisse. Im Lauf 
der zurückliegenden 20 Jahre habe sich das Image in Deutschland auf 
hohem Niveau stabilisiert. Ursächlich hierfür sei, so der Chef des 
Verbandes der Kunststofferzeuger, dass die Kunststoffindustrie 
insbesondere in Sachen Umweltverträglichkeit und Verwertung ihre 
Hausaufgaben sorgfältig erledigt habe. „Die Verwertungsquote für 
ge-brauchte Kunststoffprodukte liegt in Deutschland heute bei 
vorbildlichen 99 Prozent. Das ist kaum noch zu steigern. Ein langer 
und schwieriger, aber sehr erfolgreicher Weg liegt hier hinter uns. 
Auch in Sachen Recycling liegen wir inzwischen mit einer Quote von 45
Prozent nicht nur europaweit, sondern weltweit auf einem 
Spitzenplatz“, so Dr. Baunemann.
   Nun gehe es darum, das in Deutschland und anderen EU-Ländern 
entwickelte Know-how in Sachen Kunststoffverwertung zu verbreiten. 
„Kunststoff ist zum Wegwerfen zu schade. Der Wissensaustausch zur 
Sammlung, Sortierung und Verwertung von Kunststoffabfällen in Europa 
und der Welt kann entscheidend dazu beitragen, der Vermüllung der 
Meere erfolgreich zu begegnen. Marine Litter ist ein globales Problem
– um es erfolgreich anzugehen, müssen alle Stakeholder an einem 
Strang ziehen“, ruft Dr. Baunemann zur weltweiten Zusammenarbeit auf.
   „Es reicht ja nicht, dass Kunststoff und die Kunststoffindustrie 
in Deutschland aus gutem Grund ein hervorragendes Image haben“, so 
Dr. Baunemann. „Wir müssen die Menschen weltweit zum richtigen Umgang
mit unserem Werkstoff anleiten, damit wir die Vorteile, die 
Kunststoff in einer Vielzahl von Anwendungen offeriert, auch wirklich
nutzen können“. Erste Schritte sind bereits getan, wie Dr. Baunemann 
erläutert. Zu nennen sei etwa die „Global Declaration for solutions 
on marine litter“, die seit 2011 von 69 Kunststofforganisationen in 
35 Ländern unterzeichnet wurde und seitdem rund 260 Projekte 
aufgelegt hat, das jüngst veröffentlichte Strategiepapier 
„PlasticsEurope–s Views on a Strategy on Plastics“, die 
„IdentiPlast“, eine europäische Konferenz speziell zur Sammlung und 
Verwertung von Kunst¬stoffabfällen, sowie eine Vielzahl von 
Einzelmaßnahmen. Die Minimierung von Kunststoffgranulatverlusten 
innerhalb der Kunststoff-Wertschöpfungskette zum Ziel haben Programme
wie „Null Pelletverlust“ in Deutschland sowie europäisch und global 
die „Operation Clean Sweep“.
   „Kunststoff ist Teil der Lösung. Die Umfrageergebnisse in 
Deutschland beweisen, dass dies in Deutschland auch so gesehen wird. 
Nun geht es darum, den Umgang mit unserem Werkstoff global weiter zu 
optimieren“, erklärt Dr. Baunemann abschließend.
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