Umfrage von Heise RegioConcept zur Europäischen Datenschutz-Grundverordnung / DSGVO: Großteil der KMU bleibt gelassen und fühlt sich gut aufgestellt

Mehrere Monate lang beherrschte ein Thema die
Medien und Gemüter: die Europäische Datenschutz-Grundverordnung
(DSGVO). Nach einer zweijährigen Übergangsfrist kam die einheitliche
europäische Regelung des Datenschutzrechtes am 25. Mai 2018 zur
Anwendung. Sämtliche Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union
müssen seitdem die Vorgaben erfüllen, wollen sie nicht drohende hohe
Strafen in Kauf nehmen.

42 Prozent der KMU haben erst unmittelbar vor dem 25. Mai 2018
DSGVO-Maßnahmen umgesetzt

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland sind offenbar
gelassen an das Thema herangegangen. Das hat eine Umfrage unter 250
Kunden von Heise RegioConcept ergeben. Demnach haben 42 Prozent der
kleinen und mittleren Unternehmen erst unmittelbar vor dem Stichtag
am 25. Mai 2018 mit der Umsetzung der DSGVO begonnen. Mehr Vorlauf
bzw. längere Vorbereitungszeiten haben nur insgesamt 30 Prozent der
Firmen in Anspruch genommen und bereits kurz nach Inkrafttreten der
DSGVO bzw. mehrere Monate vor Ablauf der Übergangsfrist mit der
Umsetzung der Maßnahmen begonnen. 16 Prozent der befragten
Unternehmen haben sich sogar erst nach dem 25. Mai mit dem Thema
beschäftigt und 12 Prozent haben an ihren Datenschutz-Maßnahmen
überhaupt nichts geändert.

Datenschutz ist offenbar kein Thema im täglichen Geschäft kleiner
und mittlerer Unternehmen

Knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent) ist detailliert über
die Inhalte der DSGVO informiert. 62 Prozent wissen immerhin
teilweise über die EU-Datenschutz-Grundverordnung Bescheid. Offenbar
hat das Thema keine außerordentliche hohe Relevanz für das Geschäft
der kleinen und mittleren Unternehmen. Infolgedessen haben sich auch
nur 16 Prozent bei der Umsetzung der DSGVO von einem Anwalt beraten
lassen. Nur 32 Prozent haben einen Datenschutzbeauftragten eingesetzt
bzw. einen Mitarbeiter zum Datenschutzbeauftragten ernannt. Nur 11
Prozent nutzen hierbei einen externen Datenschutzbeauftragten, z. B.
einen Anwalt.

Auch bei den Kunden der kleinen und mittleren Unternehmen hat das
Thema offenbar keine Relevanz. Die Mehrheit von 91 Prozent der Firmen
gab an, bislang keine Anfragen von Kunden erhalten zu haben, in denen
diese um Aufklärung der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten
bitten. Nur 9 Prozent haben ihren Kunden Auskunft geben müssen.
Allerdings in einem so geringen Ausmaß, dass von ihnen nur 16 Prozent
in ihrer täglichen Arbeit beeinträchtigt sind. Kein Wunder: In der
Mehrheit der Fälle (68 Prozent) sind nur 1 bis maximal 10 Anfragen
von Kunden gestellt worden.

Großteil der Unternehmen fühlt sich in Sachen Datenschutz
zumindest teilweise gut aufgestellt

Da das Thema Datenschutz-Grundverordnung für KMU offenbar keine
große Bedeutung hat, hat auch nur ein Drittel der Firmen alle
Verfahren gemäß DSGVO dokumentiert, Verzeichnisse überprüft und
Verträge angepasst. Es wundert deshalb auch nicht, dass die Mehrheit
der Befragten keinen oder nur noch stellenweise Handlungsbedarf für
die Umsetzung der DSGVO-Vorgaben sieht. In der Summe fühlt sich ein
Großteil der befragten Unternehmen in Sachen
Datenschutz-Grundverordnung gut oder zumindest teilweise gut
aufgestellt. Nur 17 Prozent gaben an, dass dies nicht der Fall sei.

Die Umfrage von Heise RegioConcept

Im Zeitraum vom 15. November 2018 bis zum 2. Dezember 2018 haben
250 kleine und mittlere Unternehmen an der Umfrage von Heise
RegioConcept teilgenommen. Auskunft mittels des Tools SurveyMonkey
gaben Kunden aus den Branchen Handwerk, Gesundheit, Ärzte &
Heilpraktiker, Finanzielle Beratung (Steuerberatung, Versicherung),
Groß- und Einzelhandel, Auto, Transport & Verkehr, Recht (Anwälte &
Notare), Gastronomie & Unterkünfte, Freizeit (Reise & Sport), Beauty
& Wellness (Frisöre, Fitness), Industrie, Soziales & Bildung, Garten-
& Landschaftsbau, Medien und Sonstiges. Mehr als die Hälfte der
befragten Unternehmen (57 Prozent) haben weniger als fünf
Mitarbeiter.

Pressekontakt:
Jessica Lumme
Heise RegioConcept
jessica.lumme@heise.de
0511 5352 – 274

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