Unsicherheitüber Zinstrend stärkt LBS-Kreditgeschäft / Bausparprodukte erfüllen zentrale Kundenbedürfnisse Vertriebsoffensive mit neuen Ansätzen / Wohnungspolitischer Appell

Die LBS Bayern rechnet für 2017 im
Finanzierungsgeschäft mit einem Wachstum von rund zehn Prozent.
Insgesamt wird die Bayerische Landesbausparkasse der Prognose zufolge
im zu Ende gehenden Jahr Bauspardarlehen, Sofortfinanzierungen und
Annuitätendarlehen in Höhe von etwa 1,1 Milliarden Euro auszahlen.
„Früher oder später wird ein Zinsanstieg kommen. Und dafür wollen
Kunden bei ihren Immobilienfinanzierungen vorsorgen, indem sie sich
das jetzige günstige Zinsniveau sichern“, erklärte Dr. Franz
Wirnhier, Vorstandsvorsitzender der LBS Bayern, bei einer
Pressekonferenz in München.

Nach einem Anstieg der Zinsen für Baufinanzierungen zu
Jahresbeginn bleibt die weitere Entwicklung unsicher. Deshalb sei
Zinssicherung das Gebot der Stunde, betonte Wirnhier. „Bausparen ist
und bleibt das ideale Produkt für zentrale Kundenbedürfnisse:
Eigenkapital ansparen – am besten mit staatlicher Förderung – und
Darlehenszinsen langfristig sichern.“

Wachstum im Bausparneugeschäft

Das Bausparneugeschäft der Bayerischen Landesbausparkasse wird
voraussichtlich ein Volumen von rund 7 Milliarden Euro erreichen und
damit den Vorjahreswert von 6,85 Milliarden Euro übertreffen. „Wir
haben ein substanzstarkes Neugeschäft, das in der Zukunft großes
Potenzial für unser Darlehensgeschäft bietet. Das zeigt die
durchschnittliche Bausparsumme pro Vertrag, die mit etwa 55.000 Euro
ein neues Rekordhoch erreicht“, sagte Wirnhier.

Wohnungsunternehmen als weitere Zielgruppe

Zusätzliches Wachstum sollen künftig auch neue Ansätze im Vertrieb
bringen. So wird die LBS Bayern 2018 über Sparkassenberater erstmals
in ganz Bayern Wohnungsunternehmen als Zielgruppe ansprechen. Im
Freistaat gibt es rund 470 derartige Gesellschaften. Ihr Kerngeschäft
ist die Bewirtschaftung und Verwaltung von eigenen Immobilien, um
langfristig stabile Mieterträge zu erzielen. Sie schaffen laufend
zusätzlichen Wohnraum durch Neubau. Und sie modernisieren ihre
Bestandsgebäude. „Wir können Wohnungsunternehmen mit unseren
Finanzierungsprodukten attraktive Angebote machen. Bereits jetzt
zählen wir Kommunen und kommunale Unternehmen zu unseren Kunden.
Künftig wollen wir auch Wohnungsunternehmen für uns gewinnen, deren
Eigentümer nicht Gebietskörperschaften sind“, erklärte Erwin
Bumberger, Vorstandsmitglied der LBS Bayern.

Ansprache von Drittvermittlern über die Sparkassen

Zudem will die LBS Bayern 2018 ihre Produkte auch sogenannten
Drittvermittlern zur Verfügung stellen. Diese freien Finanzberater,
die Immobilienfinanzierungen vermitteln, decken etwa ein Viertel des
gesamten Marktes für Baufinanzierungen in Deutschland ab. Es gibt
zwei namhafte Onlineplattformen, auf die diese Vermittler in der
Regel zugreifen, um ihren Kunden passende Finanzierungen
zusammenzustellen. Über dort bereits vertretene Sparkassen sollen
auch LBS-Finanzierungen vermittelt werden. „Bei Laufzeiten von über
zehn Jahren sehen wir unsere Kernkompetenz und eine Ergänzung zu den
Angeboten der Sparkassen. So kann im Drittvermittlergeschäft das
Produktportfolio der Sparkassen-Finanzgruppe erweitert werden“, sagte
Bumberger, der am 1. Januar 2018 den Vorstandsvorsitz der LBS Bayern
übernehmen wird. Vorgänger Wirnhier geht zum Jahresende nach fast 14
Jahren an der Spitze des Unternehmens altersbedingt in den Ruhestand.

Migration auf gemeinsames IT-System der Landesbausparkassen

Digitale Lösungen spielen für die LBS Bayern eine große Rolle bei
der Prozessoptimierung. Bereits jetzt werden über 60 Prozent aller
Standardgeschäftsvorfälle – zum Beispiel Neuvertragsanlagen,
Freistellungsaufträge oder Lastschrifteinzüge – volldigitalisiert
verarbeitet. Ab Januar 2018 wird der LBS-Bausparvertrag in das
elektronische Postfach der Sparkassen integriert. Das heißt, dass
Sparkassenkunden in ihrem Onlinebanking auch sämtliche Schreiben zu
ihrem LBS-Bausparvertrag elektronisch erhalten können. Von besonderer
Bedeutung wird zudem die Migration auf das einheitliche IT-System der
Landesbausparkassen sein. Die sieben Schwesterinstitute nutzen
bereits das gemeinsame System OS-Plus LBS. Die LBS Bayern wird 2018
eine Migrationsstudie durchführen, mit der der Umstieg auf das neue
System vorbereitet wird. Dieser soll im Jahr 2020 abgeschlossen sein.
„Die Integration in OSPlus LBS wird uns Prozess- und
Kostenoptimierungen ermöglichen, noch näher an die Sparkassenprozesse
und die Sparkassenberater anbinden und unsere technologischen
Innovationsspielräume wesentlich vergrößern“, sagte Bumberger.

Wohneigentumsquote von 60 Prozent als politisches Ziel gefordert

Wirnhier appellierte an die künftige Bundesregierung, der
Wohnungspolitik hohe Priorität einzuräumen. Dabei dürfe nicht nur der
Mietwohnungsbau im Fokus sein. „Genauso wichtig für die Schaffung
bezahlbaren Wohnraums ist der Erwerb oder Bau selbstgenutzten
Wohneigentums. Wohneigentum diszipliniert zum Sparen, stabilisiert
die Altersvorsorge und entlastet über Sickereffekte die Mietmärkte“,
betonte der Vorstandsvorsitzende. Um mehr Wohneigentum bilden zu
können, müssten Haushalte mit durchschnittlichen Einkommen beim
Aufbau von Eigenkapital unterstützt werden. Nötig seien eine Erhöhung
der Fördersätze und der Einkommensgrenzen bei Wohnungsbauprämie und
Arbeitnehmersparzulage, die Einführung direkter Zuschüsse beim
Eigentumserwerb und Entlastungen bei der nachgelagerten Besteuerung
der Wohnriester-Förderung. Wirnhier: „Wir brauchen kluge staatliche
Impulse für mehr bezahlbaren Wohnraum, für wirksamen Klimaschutz im
Gebäudebestand und für die solide Altersvorsorge der Bevölkerung. Die
extrem niedrige Wohneigentumsquote ist ein gravierender Nachteil
Deutschlands im europäischen Vergleich. Die Politik sollte das
strategische Ziel verfolgen, diesen Wert auf 60 Prozent anzuheben.“

Pressekontakt:
LBS Bayern
Dominik Müller / Referat Unternehmenskommunikation
Tel.: 089 / 411 13 – 62 23
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