Unter den 2.000 Top-Führungskräften sind mindestens 100 Homosexuelle: –Capital—Interview mit Klaus Peter Müller / Hitzlspergers Bekenntnis hat das Outing für Manager erschwert

Einflussreiche Führungskräfte wollen nicht „zu so
einer Ikone werden“

19. Februar 2014 – Mit einem öffentlichen Bekenntnis zur eigenen
Homosexualität tun sich Deutschlands Top-Manager trotz aller
Diversity-Programme schwer. In einem Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 3/2014, EVT 20. Februar)
erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende der Commerzbank und
Aufsichtsratsmitglied weiterer Dax-Konzerne Klaus-Peter Müller: „Sie
können davon ausgehen, dass unter den 2.000 Top-Führungskräften in
der deutschen Wirtschaft mindestens 100 Homosexuelle sind.“ Er kenne
viele Konzerne, in denen jeder weiß, welcher Kollege schwul oder
welche Kollegin lesbisch ist. Das sei intern geklärt.

Vor einem öffentlichen Outing schreckten aber viele nach wie vor
zurück. „Und nach dem Outing von Hitzlsperger fragt sich doch jeder
Manager, welchen Aufruhr er mit so einem Bekenntnis auslösen würde.
Dieser Hype hat die Bereitschaft zu einem öffentlichen Outing nicht
gerade begünstigt, sondern eher erschwert“, so Müller gegenüber
–Capital–.

Müller, der bis Herbst vergangenen Jahres auch die
Regierungskommission für gute Unternehmensführung leitete, würde
keinem Manager raten, „alleine vorzupreschen und sich das anzutun“.
„Gerade einflussreiche Manager wollen nicht zu so einer Ikone
werden“, so Müller.

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Monika Dunkel, Redaktion –Capital–,
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