Beim Essener Chemiekonzern Evonik haben
Verhandlungen über einen Sozialplan begonnen. „Wir führen nun
Gespräche über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan“, sagte
Evonik-Gesamtbetriebsratschef Martin Albers der „Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Dienstagausgabe). „Ein erstes Treffen zum
Auftakt hat es bereits gegeben, aber wir stehen noch ganz am Anfang.“
Der neue Vorstandschef Christian Kullmann will die Kosten in der
Verwaltung und im Vertrieb des Konzerns um 200 Millionen Euro pro
Jahr senken. Bislang ist noch nicht bekannt, wie viele Arbeitsplätze
wegfallen sollen. Weltweit beschäftigt Evonik derzeit 36.500
Mitarbeiter. Er wolle den Stellenabbau möglichst gering halten, sagte
Albers. „Bevor Arbeitsplätze wegfallen, sollten wir vor allem prüfen,
ob Einsparungen bei Sachkosten möglich sind.“ Wie mögliche
Abfindungen aussehen könnten, werde „sicherlich auch Teil der
Gespräche sein“, sagte Albers.
Durch einen Verkauf des Methacrylat-Geschäfts mit der
Evonik-Traditionsmarke Plexiglas könnte jeder zehnte Mitarbeiter den
Essener Konzern verlassen. Gesamtbetriebsratschef Albers knüpft einen
möglichen Verkauf des Bereichs mit 3700 Beschäftigten an Bedingungen
und droht mit einem Nein zu den Plänen des Vorstands. Es dürfe
„keinen Verkauf um jeden Preis“ geben, sagte Albers der WAZ. „Aus
unserer Sicht gilt es, eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen, bevor
es zu einer solchen Transaktion kommt. Dazu gehört unter anderem,
dass die betroffenen Beschäftigten einen erweiterten Kündigungsschutz
erhalten müssen. Auch die tarifvertraglichen, kollektivrechtlichen
und individuellen Zusagen müssen Bestand haben.“ Derzeit gilt bei
Evonik ein Kündigungsschutz bis Ende 2021. Albers drohte mit einem
Nein zu den Verkaufsplänen: „Wir haben dem Vorstand klar gemacht,
dass es ohne solche Zusagen keinen Verkauf geben wird.“
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