Nicht nur die Versorger hat die Energiewende kalt
erwischt. Auch die Kraftwerksbauer leiden darunter. Nicht nur aus
Deutschland bleiben die Bestellungen aus. Der Markt ist im Umbruch.
Wenn Siemens seine Energiesparte nun umbaut, ist das sicherlich
wichtig und richtig.
Die Neuaufstellung kommt allerdings recht spät. Allzu lange hat
der Konzern vornehmlich auf große Turbinen und Generatoren gesetzt.
Im Angebot von kleinen und mittleren Anlagen, die den Trend zur
dezentralen Energieversorgung aufgreifen, hat Siemens eine offene
Flanke, die es zu schließen gilt.
Wenn das Mülheimer Werk, das für die ganz großen Maschinen
ausgelegt ist, jetzt die Fertigung einiger Komponenten verlieren
soll, bedeutet das tiefe Einschnitte. An der Ruhr sitzen aber auch
riesige Entwicklungsabteilungen für die Dampfturbine und den
Generator, die Siemens auf keinen Fall opfern sollte.
Einige Hundert Ingenieure forschen nach Innovationen bei der
Gasturbine. Sie sorgen dafür, dass Siemens seine
Technologieführerschaft behält. Der Konzern muss gerüstet bleiben für
die Zeit, wenn die politische Unsicherheit überwunden ist und die
Konjunktur wieder anzieht.
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