Durch den Mindestlohn sind nach Einschätzung von
Metall-Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger die Praktikumsplätze in den
Betrieben in Gefahr. „Für viele jüngere Leute oder für
Langzeitarbeitslose kann der Einstieg in die Arbeitswelt verbaut
werden“, sagte Dulger der in Essen erscheinenden Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). „Viele Unternehmen werden
künftig keine Praktika für Hochschulabsolventen mehr anbieten, wenn
bei einem kurzen Aufenthalt im Betrieb der Mindestlohn gezahlt werden
soll.“
Der Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde gefährde auch
Förderprogramme, mit denen die Branche seit Jahren junge Leute an den
Beruf heranführt, sagte Dulger. „Ich denke an 19- oder 20-Jährige,
die schon mehrmals ihre Lehre abgebrochen haben und eine neue Chance
bekommen sollen“, fügte er hinzu. „Unter diesen Umständen müssten die
Unternehmen ihre Programme einstellen. Die Chancen für Spätstarter
würden wegfallen.“ Dulger mahnte Korrekturen durch die Politik an.
„Hier brauchen wir bessere Lösungen im Gesetz.“
„Ganz wichtig ist, dass wir auch beim Thema Arbeitszeitkonten
einen Weg finden, der dem Alltag in den Betrieben Rechnung trägt“,
erklärte Dulger. Bislang sei vorgesehen, dass die Arbeitszeitkonten
„alle zwölf Monate glattgezogen“ werden sollen. „Damit würden die
Betriebe ein Instrument verlieren, das viele Arbeitsplätze in der
Finanzkrise gerettet hat“, kritisierte der
Metall-Arbeitgeberpräsident. Arbeitszeitkonten geben den Unternehmen
auch in guten Zeiten Flexibilität, etwa bei Großaufträgen.
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