Es ist eine äußerst bittere Ironie der Geschichte,
dieses Ende nach über 50 Jahren Autoproduktion im Ruhrgebiet. Das
Bochumer Werk, in den 70er-Jahren mit 22.000 stolzen Opelanern an den
Bändern, hatte im vergangenen Jahrzehnt besonders zu leiden unter
stiefmütterlicher Behandlung der US-Muttergesellschaft. Das Ende, der
drohende Job-Verlust waren fast täglicher Begleiter.
Und mit jeder wieder einmal kurz bevorstehenden Schließung, jedem
Wechsel an der Spitze des Unternehmens schwand das Vertrauen. Bis
zuletzt nichts mehr da war, nur noch das in den Betriebsratschef
Einenkel.
Dem sind sie gefolgt, wem auch sonst? Schließlich war die
Solidarität der Werke untereinander längst zerbrochen in der Not der
Mangelverwaltung. Eine verschworene Gemeinschaft blieb zurück im
Werk, eine Trutzburg gegen die Realität draußen.
Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, warum die Belegschaft
unter Führung von Einenkel gegen die Aussicht von zwei Jahren
Galgenfrist gestimmt hat.
Verzockt im Poker mit den Amerikanern? Ein letzter Ruf aus leeren
Hallen? Bitter. Opel spart jetzt viel Geld, da sollte etwas übrig
sein in der Verantwortung für Standort und Arbeitsplätze.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://