Thyssenkrupp hat sich für eine international
einheitliche Bepreisung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2)
ausgesprochen, um den Klimaschutz anzuschieben. Zugleich warnt der
Essener Industriekonzern vor einem nationalen Alleingang. „Wenn
Deutschland etwa eine CO2-Abgabe plant, muss sie in die
internationalen Klimaschutz-Instrumente eingepasst werden, damit es
für die heimischen Unternehmen nicht zu Doppelbelastungen kommt“,
sagte Thyssenkrupp-Vorstand Donatus Kaufmann der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) mit Blick auf Pläne der
Bundesregierung. Nur eine international einheitliche CO2-Bepreisung
biete allen die gleichen Wettbewerbschancen. „Dafür müssen alle in
das gleiche international einheitliche Regelwerk gezwungen werden.
Das ist die große Aufgabe für die kommenden Weltklimakonferenzen“,
sagte Kaufmann.
Kaufmann betonte, er sehe „signifikante Marktchancen für
Thyssenkrupp“ durch die Entwicklung klimafreundlicher Technologien.
Darunter „Carbon2Chem“, ein Prozess, in dem aus Hüttengasen
Chemikalien gewonnen werden, und das von Thyssenkrupp geplante grüne
Stahlwerk. In den Hochöfen soll die Kohle durch mit Ökostrom
gewonnenen Wasserstoff als Energieträger ersetzt werden. Weil aber in
Deutschland absehbar nicht genügend Ökostrom produziert werde, denkt
Thyssenkrupp über Importe aus Wüstenstaaten nach.
Um diese Technologien in Deutschland voranzubringen und sie
letztlich auch exportieren zu können, brauche es aber weiter
staatliche Förderung. Das grüne Stahlwerk etwa plane Thyssenkrupp
schrittweise bis 2050. „Aber auch hier gilt: Wenn die Politik den
Einsatz von Wasserstofftechnologien entschieden fördert, geht es
schneller“, so Kaufmann.
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