Frank Bsirske ist der Rambo unter den deutschen
Gewerkschaftsbossen. Sein Image als robuster und zuweilen
kompromissloser Kämpfer für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst
hat der Verdi-Chef in seiner 14-jährigen Amtszeit sorgfältig
gepflegt. Nicht ganz ohne Eigennutz. Denn mit dem wachsenden Einfluss
kleiner Spartengewerkschaften musste er den Schrumpfungsprozess bei
Verdi bremsen. Dagegen versucht sich Bsirske mit einem harten
Konfrontationskurs zu stemmen. Das vergangene Jahr war das
streikreichste seit Langem. Und es war zumeist die Gewerkschaft
Verdi, die zum Arbeitskampf blies. In dieser Schlacht hat Bsirske
allerdings sichtbare Blessuren davongetragen. Den von ihm
abgesegneten Tarifkompromiss für Kita-Beschäftigte lehnte die Basis
ab. Die Ausgliederungen bei der Post-Tochter DHL konnte der
63-Jährige nicht rückgängig machen und die Auseinandersetzung bei
Amazon zieht sich jetzt schon zwei Jahre hin. Und dennoch steht die
Verdi-Basis zu Bsirske. 88,5 Prozent Zustimmung bei der Wahl sind
nicht wirklich schlecht.
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