IGBCE-Chef Michael Vassiliadis sieht für den
Chemieriesen Bayer durch die Monsanto-Übernahme wachsende Risiken.
„Dass Bayer sich ganz darauf konzentriert, die Nummer eins der
Agrarchemie zu werden und ein Weltkonzern im Pharmabereich zu
bleiben, verstehe ich. Aber natürlich nehmen dadurch die Risiken zu,
wenn eine der beiden Säulen schwächelt“, sagte er der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ/Freitagausgabe). Deshalb beobachte seine
Gewerkschaft das „sehr aufmerksam“. Einen größeren Imageschaden für
Bayer durch die Kritik an Monsanto und laufende Gerichtsverfahren in
den USA wegen möglicher Krebsrisiken durch Glyphosat befürchtet
Vassiliadis aber nicht: „Der Name Monsanto fällt ja weg. Wenn es
Bayer richtig macht, wird vieles von dem, was an Monsanto kritisch
gesehen wird, nun besser.“
Für die anstehende Tarifrunde verteidigt Vassiliadis trotz der
Risiken durch den Handelskonflikt mit den USA die Forderung der
Gewerkschaft nach sechs Prozent mehr Geld. Er sehe die Risiken,
„deshalb gehen wir ja auch nicht an die Schmerzgrenze“, sagte er der
WAZ. Man müsse bedenken, dass die Personalkosten in der Branche nicht
alles seien. „Ich mache mir in der Chemie viel größere Sorgen um die
Entwicklung der Strompreise, um die Infrastruktur und um die
richtigen Strategien für die Digitalisierung der Industrie. Da gibt
es in der Zukunft viel größere Herausforderungen als die Forderung
nach sechs Prozent mehr Lohn.“
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