WAZ: Wenn wir streiten Seit– an Seit– – Kommentar von Gerd Heidecke

Zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt schießt der
Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schaefer-Klug eine Salve
los. Niemand anderes als der starke Gewerkschaftsmann in Rüsselsheim
steckt hinter dem Flugblatt, das – im Klartext – den Bochumer
Gewerkschaftskollegen Rainer Einenkel der Lüge bezichtigt. Wenn wir
schreiten Seit– an Seit– . . . Auch, wenn man von einem zerrütteten
Verhältnis zwischen den beiden Arbeitnehmervertretern ausgehen muss,
kann man Schaefer-Klugs Ausfall nur schlecht verstehen – es sei denn,
man argwöhnt eine flankierende Maßnahme zu den Scharfschüssen des
Aufsichtsratsvorsitzenden Girsky zu Wochenbeginn. Schaefer-Klug ist
sein Vertreter, und es ist ein offenes Geheimnis, dass sein ebenfalls
nicht ausgelasteter Standort Rüsselsheim erste Wahl für die
Produktion des Zafira ist, wenn in Bochum keine Autos mehr gebaut
werden. Oder hat Girsky mit seinem Drohszenario eine Falle gebaut, um
den Riss zwischen den beiden „verfreundeten“ Gewerkschaftern sichtbar
zu machen? Und Einenkel? Wird er nachkarten? Die gute Nachricht ist:
auf keinen Fall – vor Montag.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://