Mindestlohn macht das Haareschneiden teurer. Die
Ankündigung des deutschen Marktführers Klier war vorhersehbar und
kommt in ihrer Klarheit dennoch überraschend. Nicht nur beim Thema
Mindestlohn erleben Verbraucher, dass gestiegene Kosten bis zu einem
bestimmten Punkt an sie weitergereicht werden.
Wenn die Scheichs den Ölpreis erhöhen, nehmen wir das
zähneknirschend hin, weil Autofahrer keine Alternative haben.
Gestiegene Preise für Kakao und Nüsse haben auch die Tafel Schokolade
teurer gemacht. Jetzt müssen wir uns also darauf einstellen, dass das
Haareschneiden ein paar Euro teurer wird. Bei durchschnittlich 8,5
Friseur-Besuchen pro Jahr, die Klier für seine Kundschaft errechnet
hat, dürfte der Aufpreis für Normal- und Gutverdiener verkraftbar
sein. Menschen mit kleinen Einkommen werden indes viel mehr darunter
leiden.
Das ist aber nur eine Seite der Gerechtigkeitsmedaille. Auf der
anderen steht die Wertschätzung für ein Handwerk, in dem Friseure
auch dank des Mindestlohns keine Reichtümer verdienen, aber
anständiger bezahlt werden als bisher.
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