Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt
hat einen guten Job gemacht. Es ist ihm gelungen, die Zahl der
ursprünglich geplanten Entlassungen zu halbieren. Alle Achtung! Der
allseits befürchtete Kahlschlag beim Personal ist deutlich
abgemildert. Viele Beschäftigte, die seit Monaten um ihren Job
bangen, dürften aufatmen. Viele, aber eben nicht alle.
Am Ende sollen trotzdem etwa 1400 Mitarbeiter gehen. Andere müssen
mit weniger Lohn als bisher auskommen. Sie alle sind – und das ist
die zweite, nicht glänzende Seite der Medaille – Opfer des
jahrelangen Missmanagements beim angeschlagenen Warenhauskonzern. Bis
heute ist es Karstadt nicht gelungen, aus den roten Zahlen
herauszukommen.
Mit dem nun zwischen Konzernleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft
ausgehandelten Kompromiss ist die Kuh aber noch lange nicht vom Eis.
Die Einigung bildet lediglich die Grundlage für eine hoffentlich
erfolgreiche Sanierung. Das Management muss nun beweisen, dass es die
richtigen Konzepte in der Schublade hat, Karstadt wieder profitabel
zu machen. Das wird nochmal richtig schwer.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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