Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Tarifabschluss in der Metallindustrie

Der Tarifabschluss in der Metall- und
Elektrobranche stößt fast überall auf Zustimmung. Fast! Eine Ausnahme
bildete gestern der Verband der deutschen Maschinenbauer. In ihm sind
vor allem kleinere und mittelständische Arbeitgeber organisiert, die
stärker als die Großkonzerne an den Standort Deutschland gebunden
sind. Außerdem spüren sie immer zuerst, wenn die Konjunktur etwas
nachlässt.

Es spielt eine große Rolle, wo in Deutschland der Pilotabschluss
unterschrieben wird. In früheren Jahrzehnten haben schon einmal
Stuttgart und München als Sitz großer Autokonzerne ein hohes Tempo
vorgegeben. Unter Martin Kannegiesser verschob sich der Schwerpunkt
zwischendurch nach NRW.

Interessant wird sein, wie sich andere, die mit ihren
Tarifverhandlungen jetzt erst beginnen, verhalten werden. Mit dem
Bayern-Abschluss hat die IG Metall die Messlatte für andere
Gewerkschaften hoch gelegt. Das könnte zum Beispiel den Einzelhandel
schmerzen, dessen Spielraum für höhere Löhne deutlich kleiner ist.
Andererseits kann gerade der Handel von Lohnerhöhungen oberhalb der
Inflationsrate profitieren.

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