Bangladesch ist ein Billiglohnland für die
westliche Bekleidungsindustrie. 100 Euro im Monat – soviel etwa
verdienen die Menschen dort im Monat. Das hört sich aus unserer Sicht
erschreckend wenig an, muss aber nicht verwerflich sein, solange die
Menschen damit ihren Lebens-unterhalt bestreiten können. Nicht der
Lohn ist das Problem. Das Problem sind die Arbeitsbedingungen – nicht
in allen, aber in zu vielen Betrieben. Sage und schreibe sieben
Brandunglücke hat es in Fabriken in Bangladesch und Pakistan seit
2005 gegeben. Mehr als 500 Menschen verloren ihr Leben. Die
Hauptursachen: Baumängel, mangelnder Brandschutz, fehlende
Notausgänge. Es ist ein Skandal, dass große Textilhändler im Grunde
selbstverständliche Arbeitsschutzbedin-gungen mit Füßen treten. Dass
sie nichts in die Gebäude investieren, um eine maximale Rendite
herauszuholen. Das hat nichts mehr mit Wettbewerb zu tun. Das ist
Ausbeutung. Die Näherinnen in den asiatischen Fabriken haben mehr
verdient. Die Verbraucher sollten mithelfen, Druck aufzubauen: Finger
weg von T-Shirts, die offensichtlich viel zu billig sind!
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