Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Bertelsmann:

Middelhoff reloaded? Kaum hat der Nachnachfolger
des umstrittensten aller bisherigen Bertelsmann-Vorstandschefs die
Umwandlung der AG in eine KGaA verkündet, sprechen Beobachter schon
wieder von einem möglichen Börsengang. Da mag Thomas Rabe noch so
beschwichtigen, derzeit sei nichts geplant. Unterm Strich könnte das,
was er gestern als einfache Änderung der Rechtsform bezeichnete,
große Folgen haben. Rabe braucht Geld, will er das derzeit noch auf
Europa und traditionelle Medien konzentrierte Geschäft umbauen.
Richtig ist, dass die Kommanditgesellschaft auf Aktien die
Möglichkeit eröffnet, Finanzgeber in den Konzern zu holen, ohne die
Rechte der Familie, die 15 Prozent hält, und der Bertelsmann
Stiftungen zu beschneiden. Die Frage ist, inwieweit sich die
Angesprochenen darauf einlassen. Noch einmal können sich die
Gütersloher einen Kraftakt wie beim Rückkauf der Aktien nach dem
geplanten Börsengang unter Middelhoff nicht leisten. Die Revision
dieses Plans kostete Bertelsmann 4,5 Milliarden Euro und jahrelangen
unternehmerischen Stillstand.

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