So leicht ist es offenbar doch nicht, von Streit
auf Harmonie umzustellen. Bei der Unternehmensgruppe Tönnies dauerte
er nicht nur fast sechs Jahre, sondern wurde auch öffentlich und
besonders erbittert geführt. Vor diesem Hintergrund muss die neue
Führungsstruktur, die sich das Familienunternehmen jetzt gibt, in
erster Linie als vertrauensbildende Maßnahme verstanden werden. Die
Verdoppelung der bisher sehr schlanken Führung der Holding macht den
größten deutschen Schweine-Schlachtbetrieb jedenfalls alleine noch
nicht schlagkräftiger. Schlimmer. Man könnte fast glauben, die
Hereinnahme eines zweiten Sprechers der Geschäftsführung sowie eines
zweiten Finanzmannes diene einzig dem Zweck, das bisherige Management
um Clemens Tönnies besser zu kontrollieren. Dagegen spricht
allerdings die ausgewiesene Qualifikation der neuen Manager und ihre
Erfahrung im Lebensmittelsektor. Ob das Quartett so gut harmoniert
wie das bisherige Duo, wird man abwarten müssen. Optimistisch stimmt,
dass auch die langen gerichtlichen Auseinandersetzungen die
Ostwestfalen nicht hinderten, ihren Erfolgsweg fortzusetzen.
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