Im Interview mit dem in Bielefeld erscheinenden
WESTFALEN-BLATT (Dienstagausgabe) hat Volkswagen-Vorstandschef
Matthias Müller Strafen durch die US-Behörden in mittlerer
zweistelliger Milliardenhöhe als „reine Spekulation“ bezeichnet. Auf
die Frage, ob die Kosten des Abgas-Skandals inzwischen absehbar
seien, sagte Müller: „Wir haben seinerzeit entsprechende
Rückstellungen getätigt [6,7 Milliarden Euro; Anmerkung der
Redaktion]. Was in Bezug auf Strafen oder Sammelklagen auf uns
zukommt – das ist reine Spekulation. Unser Einsatz zielt darauf, die
Dinge in Ordnung zu bringen. Das sind wir vor allem unseren Kunden
schuldig.“
Müller zeigte sich im Vorfeld der in diesen Tagen anstehenden
Termine mit US-Behörden zuversichtlich für eine schnelle Lösung: „In
den Gesprächen in den vergangenen Wochen haben wir unserer Ansicht
nach große Fortschritte erzielt. Jetzt müssen wir sehen, ob unsere
Gesprächspartner das genauso sehen. Dann werden wir sicherlich zügig
eine Antwort bekommen.“
Mit Blick auf die Zukunftsausrichtung des Konzerns sagte Müller:
„Wir müssen 2016 natürlich auf Sicht fahren, sehen, wie sich die
Märkte entwickeln, wie sich das Abgasthema nachhaltig auswirkt, ob es
Imageprobleme gibt.“ Darüber hinaus gehe es künftig darum, die Ziele
anders zu formulieren: „Oberste Zielsetzung dabei ist
wirtschaftliches Wachstum, nicht allein Größe oder Volumen. Wir
müssen betriebswirtschaftlich erfolgreich sein und ein Wertesystem
haben, das über Volumen hinausgeht.“
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Andreas Kolesch
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