Vertrag ist Vertrag – könnten sie sagen, die
Vorstände des VW-Konzerns, wenn es um die millionenschweren
Bonus-Zahlungen geht. Doch das wäre wohl das schlechteste aller
Zeichen. Belegschaft und auch Öffentlichkeit erwarten ein deutliches
Signal dafür, dass auch in den Vorstandsetagen die Gürtel enger
geschnallt werden. Unrealistisch sind Forderungen nach einem
kompletten Verzicht auf alle Boni-Zahlungen. Die setzten sich
zusammen aus dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens,
individuell vereinbarten Zielen mit den einzelnen Managern und einer
Gratifikation, die sich auf die Leistung der vergangenen Jahre
bezieht. Da an den Prämien, die an den wirtschaftlichen Erfolg
gekoppelt sind, kaum zu rütteln ist, kann, nein, muss es bei den
individuell vereinbarten Boni einen freiwilligen Verzicht geben. Nur
so kann es die Führungsriege schaffen, die Mitarbeiter und damit auch
den Betriebsrat bei anderen denkbaren Sparmaßnahmen mit ins Boot zu
holen. VW-Chef Matthias Müller wird alles daran setzen, seine
Kollegen im Vorstand von einer möglichst hohen Verzichtsquote zu
überzeugen. Schließlich war er es, der Ende 2015 erklärt hatte, auch
der Vorstand werde die Gürtel enger schnallen. An diesem Versprechen
wird er nun gemessen.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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