Nein, überraschend ist es keinesfalls, dass die
Zahl der Rückrufe bei Kraftfahrzeugen wächst. Einer der Gründe dafür
ist die Gleichteilestrategie. Wenn Konzerne wie General Motors,
Toyota oder auch Volkswagen mit einem fehlerhaften Teil beliefert
werden, kann sich das weltweit gleich in einem millionenfachen
Rückruf niederschlagen. Schließlich werden beispielsweise Airbags
eines Zulieferers nicht nur bei mehreren Modellreihen der jeweiligen
Produzenten, sondern markenübergreifend – also auch bei den
Tochterfirmen – eingesetzt. Auf der anderen Seite drehen die
Hersteller immer mehr an der Kostenschraube, was sich natürlich auf
die Preise der Zulieferer auswirkt. Die wiederum versuchen,
günstiger zu produzieren. Und da reicht dann manchmal schon die
kleine Veränderung eines qualitativ weiterhin ebenso hochwertigen
Teils aus, um das technisch diffizile Zusammenspiel eines Autos zu
stören. Der nächste Rückruf ist programmiert. Gerade auch deshalb
sind die Hersteller in der Pflicht, ihre Qualitätskontrollen zu
verstärken. Sie sind für das Gesamtprodukt verantwortlich, müssen um
das Vertrauen der Kunden kämpfen und dürfen vor allem deren
Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Eine defekte Benzin- oder
Bremsleitung ist lebensgefährlich.
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Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
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