Westfalen-Blatt: zu RWE

Große Konzerne jammern besonders laut. So jetzt
auch RWE. Natürlich ist der tiefe Sturz des Essener Energieriesen,
der im Vorjahr noch einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro
erwirtschaftet hat und den Aktionären jetzt einen Verlust von 2,8
Milliarden erklären muss, beängstigend. Doch Hauptursache sind nicht
zu niedrige Strompreise, das Erneuerbare-Energien-Gesetz oder andere
dunkle Mächte, sondern Abschreibungen auf alte Großkraftwerke. Sie
hat RWE noch gebaut, als der Atomausstieg längst beschlossen war.
Statt die Wende anzunehmen, hat das Oligopol der Vier – neben RWE
Eon, Vattenfall und EnBW – seine ganze Kraft investiert, um den
Ausstieg rückgängig zu machen. Ohne Fukushima hätte das auch
geklappt. Nun fehlt den Konzernen für die schnelle Wende Geld. Und
natürlich wirkt sich jetzt jede Verzögerung durch Einsprüche
betroffener Bürger doppelt negativ aus. Für Linderung soll der Staat
sorgen, in dem er das Vorhalten fossiler Kraftwerke für den Notfall
finanziert. Im kleinen Maßstab macht das Sinn. Doch zu hohe
Subventionen werden spätestens in Brüssel gestoppt werden.

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