Westfalen-Blatt: zum Lokführerstreik

Da ist Claus Weselsky ein guter Schachzug
gelungen. Der 55-jährige Gewerkschaftsboss beendet den Streik der
Lokführer einfach ein paar Stunden früher – punktgenau zu den
Feierlichkeiten zum Mauerjubiläum an diesem Sonntag in Berlin – und
schon dürfte er bei vielen Bürgern Sympathiepunkte einsammeln.
Zugleich setzt Weselsky damit geschickt die Bahn unter Druck, nun
ebenfalls einen Schritt auf die GDL zuzumachen. Aber Vorsicht!
Bahnkunden bleiben im Ungewissen. Die Gefahr weiterer Streiks ist
nicht gebannt. Im Gegenteil: Das Gerichtsurteil hat die GDL noch
darin bestärkt, Züge jederzeit stehen zu lassen. Ein Ende des
Konfliktes ist nicht in Sicht, weitere Verhandlungen daher dringend
nötig.

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261