Westfalen-Blatt: zum Thema Faire Produktion

Das vergangene Jahr war für die Modebranche in
Deutschland sehr schwierig. Da könnte es dem ein oder anderen
naheliegend erscheinen, bei den Produzenten das wettzumachen, was bei
den Abnehmern verloren ging. Schließlich legt das vergleichsweise
gute Abschneiden einiger Discounter wie Primark und Kik den Schluss
nahe, dass vielen Verbrauchern doch das eigene Portemonnaie näher ist
als das Überleben armer Näherinnen in fernen Ländern. In einer
solchen Situation wird der Ruf nach der Politik lauter. So lobenswert
der Versuch von Bundesminister Gerd Müller ist, die Textilbranche zur
freiwilligen Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards zu
verpflichten: Der Prozess stockt. Im Bündnis, das nur 50 Prozent der
Branche repräsentiert, laufen die Mitmachenden Gefahr, am Ende als
die Dummen dazustehen. Fairness ist kein Modethema. Handelt der
Staat, tut er das nicht nur im Interesse der Arbeiter in fernen
Ländern. Er schützt auch die Käufer von Bekleidung hier sowie alle
Beschäftigten egal welcher Branche, die mit Arbeitnehmern auf der
ganzen Welt konkurrieren.

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