Westfalenpost: Arbeitsbedingungen der Paketzusteller

Der Handel im Internet boomt. Jedes Jahr ein
Stückchen mehr. Online werden zu Hause die Angebote gesichtet, wird
die Ware geordert. Ob Schuhe, Bücher, Hemden oder Wein: Alles ist
möglich. Wir müssen keinen Schritt mehr vor die Haustür machen. Für
Menschen, die volle Innenstädte und Geschäfte nicht nur zur
Weihnachtszeit lieber meiden, geradezu paradiesisch. Virtuelles
Shopping vom Ohrensessel aus – ein himmlisches
Vergnügen.

Das gilt für uns, für den Kunden. Andere gehen
mit dem wachsenden E-Commerce durch die Hölle. Paketzusteller hetzen
sich ab wie nie. Die Arbeitszeiten ufern aus, die
Beschäftigungsverhältnisse sind unsicher, der Niedriglohn sicher. Wir
sprechen von fünf bis sieben Euro in der Stunde. Sklaven auf Rädern,
die fast täglich bei uns klingeln. Sie leiden unter
Arbeitsbedingungen, vor denen wir die Augen verschließen. Ausbeutung,
die uns nicht interessiert. Beim T-Shirt für 2,99 Euro, produziert in
Bangladesch, ahnen wir, dass dies nicht fair hergestellt werden kann.
Die menschenunwürdige Behandlung der Paketzusteller aber ist vielen
nicht bewusst.

Was tun? Der Versandhandel ist gefordert,
Druck auf die Logistikunternehmen auszuüben. Und wir? Wir müssen
genau hinschauen, wer was mit wem liefert.

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Westfalenpost
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