Westfalenpost: Flexstrom-Pleite – Besser Schluss mit Vorkasse

Schuld sind immer die anderen. Nach dieser Devise
verfährt Flexstrom: Für die Insolvenz seien säumige Kunden
verantwortlich. Dazu seien sie von böswilligen Medien getrieben
worden, die wahrheitswidrig über finanzielle Schwierigkeiten
berichtet hätten. Und dann noch der kalte, lange Winter. Richtig
daran ist höchstens, dass die Berichte die Pleite beschleunigt haben,
weil danach weniger Neukunden mit hohen Vorauszahlungen den Laden am
Laufen hielten.

Aber in der Kritik stand Flexstrom seit Jahren. Die
Verbraucherzentralen warnten, bei Facebook gibt es eine eigene Seite
der Flexstrom-Geschädigten. Und nun müssen mehr als eine halbe
Million Kunden zwar nicht fürchten, im Dunkeln sitzen zu bleiben,
doch vorab gezahltes Geld dürfte verloren sein.

Der zweite Zusammenbruch eines großen, unabhängigen
Stromlieferanten – 2011 war Teldafax dran – führt zur Frage, ob die
heimischen Stadtwerke nicht doch die bessere Alternative sind. Das
kann sein, muss aber nicht. Da muss jeder Kunde selbst auf Verbrauch,
Anspruch und Tarif schauen. Das Problem: Vergleichsportale
platzierten die unseriösen Flexstrom-Angebote wegen des günstigen
Preises weit vorne. Wer sicher gehen will, muss sich leider noch
gründlicher informieren. Und Vorkasse-Modelle sollten besser ganz
verschwinden

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