Wir sehen uns – auf Augenhöhe! / Hilfswerke fordern mehr Augenärzte in Entwicklungsländern

Zum Welttag des Sehens (11. Oktober) weisen die
Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur
Verhütung von Blindheit (DKVB) auf einen starken Mangel an
Augenärzten und augenärztlichem Personal in Entwicklungsländern hin.
Menschen, die von Blindheit bedroht sind, und sehbehinderten Menschen
werden dort nicht ausreichend versorgt. So ist in Malawi zum Beispiel
ein Augenarzt für 1,4 Millionen Menschen zuständig, während in
Deutschland ein Augenarzt durchschnittlich nicht mehr als 20.000
potentielle Patienten hat.

Die internationalen Hilfswerke sehen deshalb die Aus- und
Weiterbildung einheimischer medizinischer Fachkräfte als wichtigen
Bestandteil einer effizienten Entwicklungszusammenarbeit. Oftmals
fehlt es aber am Geld für die notwendige Ausbildung. Die Hilfswerke
vergeben deshalb Stipendien und bauen Ausbildungszentren auf. Der
madagassische Augenarzt Dr. Narivony Razafinimpanana macht mit einem
CBM-Stipendium in Malawi seinen Master in Augenmedizin. Im
Durchschnitt kostet ein solches Stipendium 35.000 Euro und dauert
vier Jahre. Anschließend soll er eine CBM-geförderte Klinik in seiner
Heimat leiten. Einer seiner Dozenten ist der Tübinger Augenarzt Dr.
Markus Schulze Schwering. Er ist Mitglied im DKVB und wurde von der
Else-Fresenius-Stiftung für zwei Jahre nach Malawi entsandt, um dort
Mediziner fachärztlich aus- und weiterzubilden.

Nur wenn in Entwicklungsländern lokale Fachkräfte ausgebildet
sind, kann sich die Situation der Menschen in Ländern wie Malawi
dauerhaft verbessern. Unter dem Motto „Wir sehen uns – auf Augenhöhe“
weisen die CBM und das DKVB deshalb während der Woche des Sehens vom
8. bis 15. Oktober auf effiziente Entwicklungszusammenarbeit hin.

Woche des Sehens

Seit 2002 machen die Partner der Woche des Sehens mit vielfältigen
Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die
Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder und
sehbehinderter Menschen in Deutschland und in Entwicklungsländern
aufmerksam. Getragen wird die Aufklärungskampagne von der
Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem
Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und
Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.
Aktion Mensch und die Carl Zeiss Meditec AG unterstützen die Woche
des Sehens. Weitere Informationen unter: www.woche-des-sehens.de

Hier finden Sie Abbildungen zu dieser Pressemitteilung:
http://ots.de/FdjWw

Bildlegenden:

Dr. Narivomy Razafinimpanana, Stipendiat aus Madagaskar,
untersucht den Augenhintergrund eines Patienten. Dr. Razafinimpanana
befindet sich in Malawi in der Fortbildung zum Master in
Augenmedizin. Bildquelle: © CBM/M Schulze Schwering

Dr. Markus Schulze Schwering Das Foto zeigt ihn (Mitte) und zwei
seiner Kollegen bei seiner Arbeit im Ausbildungszentrum in Malawi, wo
Augenärzte aus ganz Ostafrika ausgebildet werden. Dr. Schulze
Schwering ist bei der Universität Thübingen und wird von der Else
Kröner-Fresenius-Stiftung in Malawi unterstützt. Bildquelle: © Dr.
Markus Schulze Schwering

Pressekontakt:
Pressesprecherin der Woche des Sehens
Jeanette Prautzsch
Tel. (01 60) 3 03 23 90
E-Mail: presse@woche-des-sehens.de

Weitere Informationen unter:
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