93 Prozent aller in europäischen Krankenhäusern*
abgegebenen Generika kosten weniger als 1 Euro
– Generika haben in Europa bei der Patientenversorgung in
Krankenhäusern einen sehr hohen Stellenwert.
– Der Kostendruck auf Generika ist auch in den europäischen
Krankenhäusern hoch, denn 93 Prozent der dort abgegebenen
Generika kosten weniger als 1 Euro.
– Die Versorgungssicherheit der Patienten ist das oberste Ziel,
auf das auch das Einkaufsverhalten der Krankenhäuser abzielen
muss.
In einer aktuellen Analyse hat IMS HEALTH die Generikaversorgung
in Krankenhäusern in 22 europäischen Ländern untersucht. Ein Ergebnis
ist, dass im Jahr 2015 in den untersuchten Krankenhäusern insgesamt
über 15 Milliarden generische Standard Units abgegeben wurden. Eine
Standard Unit umfasst die durchschnittlich verabreichte Menge eines
Arzneimittels bezogen auf dessen Darreichungsform. Der Umsatz dafür
betrug lediglich rund 7,5 Milliarden Euro.
Der Kostendruck auf Generika ist auch in Krankenhäusern immens: 93
Prozent aller verordneten Generika kosten weniger als 1 Euro. Die
Gründe für den Kostendruck sind vielfältig. Starker Wettbewerb,
gebündelte Nachfragemacht großer Einkaufsgemeinschaften der
Krankenhäuser und Ausschreibungen sind nur einige Aspekte. Es ist
daher wenig überraschend, dass Arzneimittelengpässe neben dem
Generika-Rabattvertragsmarkt vor allem im Klinikbereich verstärkt
vorkommen.
Umso wichtiger ist, dass der Kostendruck nicht zulasten der
Versorgungssicherheit geht. Daher ist es notwendig, dass
Krankenhäuser den Generikaunternehmen Planungssicherheit geben. Dazu
gehören frühzeitige Lieferverträge, faire Vorlaufzeiten und konkret
vereinbarte und eingehaltene Abnahmemengen. Zudem muss vor allem die
Arzneimittelpreisgestaltung für die Kliniken wie für die Hersteller
wirtschaftlich sein. Dies sind Voraussetzungen, damit Unternehmen
eine bestmögliche Liefersicherheit garantieren können. Nicht zuletzt
ist eine gegenseitige Information der Vertragspartner bei
Lieferengpässen wichtig. Die Berücksichtigung dieser Punkte, die für
alle Partner von Vorteil sind, würde die gemeinsamen Anstrengungen
für eine nachhaltige und sichere Arzneimittelversorgung der Patienten
unterstützen.
* in der Analyse berücksichtigte Länder: AT, B, BG, CH, CZ, D, DK,
E, FIN, FR, GB, IRL, IT, NL, N, PL, P, RO, RUS, S, SK
Quelle: Vortrag IMS HEALTH (Midas 2015) auf der Annual Conference
der Medicines for Europe 2016
Pressekontakt:
Bork Bretthauer
Geschäftsführer
Pro Generika e.V.
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