Zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen sind 
dagegen, Griechenland mehr Zeit für die Umsetzung der vereinbarten 
Sparvorgaben zu geben. Nur 29 Prozent befürworten den Wunsch 
Griechenlands nach einem Aufschub um zwei Jahre (weiß nicht: 4 
Prozent). Noch deutlicher ist die Ablehnung (72 Prozent), sollte das 
Land über die bereits zugesagten Finanzhilfen hinaus weitere Hilfen 
benötigen. Unterstützen würden das lediglich 22 Prozent (weiß nicht: 
6 Prozent). Im Vergleich zum Juni ist die Zustimmung zu einem 
Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone zurückgegangen: Vor zwei 
Monaten sprachen sich 36 Prozent dafür und 55 Prozent dagegen aus 
(weiß nicht: 9 Prozent). Jetzt sind nur noch 31 Prozent der Meinung, 
Griechenland soll weiterhin den Euro als Währung haben, und 61 
Prozent sind dagegen (weiß nicht: 8 Prozent).
   Mit Blick auf die Zukunft des Euro erwarten 49 Prozent, also fast 
die Hälfte aller Befragten, dass künftig deutlich weniger Länder zur 
Euro-Zone gehören werden. Nur 27 Prozent glauben, dass auch in 
einigen Jahren im Großen und Ganzen die gleichen Länder wie heute am 
Euro beteiligt sein werden, 19 Prozent glauben, dass es den Euro dann
gar nicht mehr geben wird (weiß nicht: 5 Prozent).
   In der Politbarometer-Projektion vergrößert sich der Abstand 
zwischen Union und SPD erneut: Wenn am nächsten Sonntag 
Bundestagswahl wäre, erhielte die CDU/CSU 37 Prozent (plus 1), die 
SPD gäbe einen Punkt ab und käme auf 29 Prozent (minus 1). Die FDP 
könnte leicht zulegen auf 5 Prozent (plus 1) und damit auf einen 
Verbleib im Bundestag hoffen. Die Linke erreichte unverändert 6 
Prozent, die Grünen verschlechterten sich auf 12 Prozent (minus 1) 
und die Piraten auf 6 Prozent (minus 1). Die sonstigen Parteien 
zusammen lägen bei 5 Prozent (plus 1). Damit hätte weder die 
amtierende Regierungskoalition noch eine rot-grüne Koalition eine 
parlamentarische Mehrheit.
   Der FDP-Chef Philipp Rösler ist aus der Liste der zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker ausgeschieden, damit ist zum ersten Mal 
seit über elf Jahren der Parteivorsitzende der Liberalen nicht 
vertreten. Nach gut einem Jahr wieder dabei ist der 
Fraktionsvorsitzende der Linken Gregor Gysi. An der Spitze der Top 10
steht weiterhin Angela Merkel. Auf der Skala von +5 bis -5 kommt sie,
etwas verschlechtert, auf einen Durchschnittswert von 1,8 (Juli: 
2,0). Auf Platz zwei, ebenfalls mit Einbußen, liegt Hannelore Kraft 
mit 1,6 (Juli: 1,9), gefolgt von Wolfgang Schäuble mit unveränderten 
1,4. Danach Frank-Walter Steinmeier (Juli: 1,4) und Peer Steinbrück 
(Juli: 1,4) mit jeweils 1,3 und Unterschieden nur im 
Hundertstelbereich. Ursula von der Leyen kommt unverändert auf 0,6, 
Sigmar Gabriel verliert deutlich auf 0,3 (Juli: 0,7) und auch Horst 
Seehofer (Juli: 0,5) wird mit 0,3 jetzt schlechter bewertet als 
zuletzt. Gregor Gysi liegt mit minus 0,5 im Negativbereich, ebenso 
Guido Westerwelle, der mit unverändert minus 1,0 auf den letzten 
Platz zurückfällt.
   Ein gutes Jahr vor der Bundestagswahl würden alle Mitglieder der 
SPD-Troika im direkten Vergleich von Angela Merkel klar geschlagen. 
Würde erneut Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der SPD 
antreten, hätten ihn 37 Prozent und Merkel 54 Prozent lieber als 
Bundeskanzler bzw. Bundeskanzlerin (weiß nicht: 9 Prozent). Hieße der
Spitzenkandidat Peer Steinbrück, präferierten 36 Prozent den 
SPD-Kandidaten und 54 Prozent Merkel (weiß nicht: 10 Prozent). Noch 
deutlich größer fällt der Abstand bei der Gegenüberstellung Gabriel /
Merkel aus: 28 Prozent sähen dann lieber Sigmar Gabriel im Amt, aber 
63 Prozent erneut Angela Merkel (weiß nicht: 9 Prozent). Auch in der 
SPD-Anhängerschaft schneiden Steinmeier (70 Prozent; Merkel: 25 
Prozent) und Steinbrück (65 Prozent; Merkel: 29 Prozent) relativ 
besser ab als der SPD-Chef, für den in den eigenen Reihen nur gut die
Hälfte (51 Prozent) votieren würde, während 38 Prozent der 
SPD-Anhänger in dieser Konstellation lieber Merkel als 
Bundeskanzlerin hätten. Die Entscheidung, wer Kanzlerkandidat der SPD
wird, sollte für 47 Prozent aller Befragten und 52 Prozent der 
SPD-Anhänger schon jetzt getroffen werden. 41 Prozent insgesamt und 
44 Prozent in der eigenen Anhängerschaft sind der Meinung, die SPD 
sollte sich noch nicht festlegen (weiß nicht: 12 Prozent bzw. 4 
Prozent).
   Das geplante Steuerabkommen mit der Schweiz sieht unter anderem 
vor, dass deutsche Steuerhinterzieher, die dort Geld angelegt haben, 
dies nachträglich zu vergleichsweise niedrigen Sätzen versteuern und 
straffrei bleiben. Diese Regelung wird von 45 Prozent befürwortet und
von 50 Prozent abgelehnt (weiß nicht: 5 Prozent). Während die 
Anhänger von CDU/CSU und SPD in dieser Frage gespalten sind, sind 
rund 60 Prozent der Anhänger von Grünen, Linken und Piraten gegen die
Vereinbarung, 80 Prozent der FDP-Anhänger aber dafür. Den Ankauf von 
Steuer-CDs zur Überführung von Steuersündern befürwortet eine 
Mehrheit von 67 Prozent, 28 Prozent lehnen ihn ab.
   Viel diskutiert wurde in den vergangenen Tagen die Forderung nach 
einem Verkaufsstopp von E10-Benzin, da zur Herstellung des 
Biokraftstoffs auch Nahrungsmittel wie Mais und Getreide verwendet 
werden, die weltweit zurzeit sehr knapp sind. Eine Mehrheit von 63 
Prozent unterstützt diese Forderung, weitere 20 Prozent sind aus 
anderen Gründen gegen den Verkauf von E10, und lediglich 12 Prozent 
wollen, dass der Biosprit auch weiterhin angeboten wird (weiß nicht: 
5 Prozent).
   Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 21. bis 23. August 2012 bei 1154 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- 
drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 40 
Prozent, SPD: 30 Prozent, FDP: 4 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 12
Prozent, Piraten: 5 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das 
ZDF am Freitag, 14. September 2012.
   Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 – 
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Pressekontakt:
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