Nach der Nominierung ihres Kanzlerkandidaten kann die SPD jetzt 
wieder deutlich zulegen. Damit hat sie ihr Sommertief überwunden. 
Diese Gewinne gehen allerdings nicht zu Lasten der Union.
   Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl
wäre, erhielte die CDU/CSU 38 Prozent (unverändert), die SPD käme 
jetzt auf 31 Prozent (plus 2). Die FDP bliebe bei 4 Prozent, die 
Linke bei 6 Prozent, die Grünen lägen bei 12 Prozent (minus 1) und 
die Piraten nur noch bei 5 Prozent (minus 1). Die sonstigen Parteien 
kämen zusammen auf 4 Prozent (unverändert).
   K-Frage: Im direkten Vergleich hat sich der Vorsprung von Merkel 
gegenüber Steinbrück nach dessen Nominierung verringert: Gefragt, wen
die Deutschen lieber als Regierungschef/-in hätten, sprechen sich 
jetzt 49 Prozent für Angela Merkel und 40 Prozent für Peer Steinbrück
aus (weiß nicht: 11 Prozent). Vor zwei Wochen und damit unmittelbar 
vor der Entscheidung für Steinbrück wollten 53 Prozent Angela Merkel 
und nur 36 Prozent Peer Steinbrück. Weiterhin ist die Reichweite von 
Merkel ins SPD-Lager größer als die von Steinbrück ins Lager der 
Union: So wollen 19 Prozent der SPD-Anhänger Angela Merkel als 
Kanzlerin und nur 74 Prozent den SPD-Kanzlerkandidaten, während Peer 
Steinbrück nur von 9 Prozent der CDU/CSU-Anhänger präferiert wird und
87 Prozent hier für die Kanzlerin votieren.
   Profil von Merkel und Steinbrück: Fragt man genauer nach, dann 
wird deutlich, dass viele Befragte eher keine großen Unterschiede 
zwischen der Amtsinhaberin und ihrem Herausforderer sehen: 27 Prozent
trauen eher Merkel zu, die Euro-Krise bekämpfen zu können, 14 Prozent
eher Steinbrück, aber 49 Prozent sehen keine großen Unterschiede. 
Eine Regierung besser führen zu können, das trauen 37 Prozent eher 
Merkel zu, 18 Prozent eher Steinbrück, und 32 Prozent sehen keine 
großen Unterschiede. Mit dem Begriff „politische Mitte“ verbinden 24 
Prozent eher Merkel und 17 Prozent eher Steinbrück (kein Unterschied:
49 Prozent), 24 Prozent verbinden mit der „Sozialen Marktwirtschaft“ 
eher Merkel und 30 Prozent eher Steinbrück, während 36 Prozent 
hierbei keine großen Unterschiede wahrnehmen (Rest zu 100 Prozent 
jeweils „weiß nicht“).
   Top Ten: Von den aktuell zehn wichtigsten Politikerinnen und 
Politikern erhält weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel die beste 
Bewertung: Auf der Skala von +5 bis -5 kommt sie, geringfügig 
verschlechtert, auf einen Durchschnittswert von 1,8 (Sept. II: 1,9). 
Auf Platz zwei liegt Wolfgang Schäuble mit 1,4 (Sept. II: 1,5). 
Danach folgt Peer Steinbrück mit ebenfalls etwas verschlechterten 1,2
(Sept. II: 1,3) unmittelbar vor Frank-Walter Steinmeier, auch er mit 
1,2 (Sept. II: 1,3). Ursula von der Leyen erreicht unverändert 0,6, 
Horst Seehofer 0,4 (Sept. II: 0,5) und Sigmar Gabriel unveränderte 
0,4. Jürgen Trittin kommt jetzt auf 0,3 (Sept. II: 0,2). Gregor Gysi 
liegt mit minus 0,4 (Sept. II: minus 0,5) im Negativbereich, ebenso 
wie Guido Westerwelle mit minus 0,8 (Sept. II: minus 0,7).
   Nebeneinkünfte von Abgeordneten: Dass Bundestagsabgeordnete in 
Zukunft angeben sollen, von wem und in welcher genauen Höhe sie 
Nebeneinkünfte erhalten haben, fordern 76 Prozent. Nur 20 Prozent 
sprechen sich dafür aus, dass die Nebeneinkünfte wie bisher nur 
eingeschränkt offen gelegt werden sollen (weiß nicht: 4 Prozent).
   Griechenland: Seit über einem Jahr lehnt eine zum Teil deutliche 
Mehrheit den Verbleib Griechenlands im Euro ab. Jetzt spricht sich 
erstmals eine hauchdünne Mehrheit für einen Verbleib aus: 46 Prozent 
meinen, dass Griechenland weiterhin am Euro beteiligt bleiben soll, 
und nur noch 45 Prozent sind dagegen (weiß nicht: 9 Prozent). Im 
August sprachen sich noch 61 Prozent dagegen aus, und nur 31 Prozent 
plädierten für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone (weiß 
nicht: 8 Prozent). Allerdings wollen nur 32 Prozent, dass 
Griechenland die in Aussicht gestellten Kredite auch dann bekommt, 
wenn es die vereinbarten Sparziele nicht einhält. 57 Prozent sind in 
einem solchen Fall gegen die Gewährung weiterer Kredite und wollen 
den Bankrott des stark verschuldeten Landes in Kauf nehmen (weiß 
nicht: 11 Prozent).
   Kritik von außen: Deutschland wird bei der Euro-Rettung von vielen
Ländern wegen der geforderten strengen Begrenzung der 
Staatsverschuldung kritisiert. Eine solche Kritik aus dem Ausland 
finden 74 Prozent der Deutschen nicht gerechtfertigt, lediglich 22 
Prozent finden sie gerechtfertigt (weiß nicht: 4 Prozent).
   US-Präsident: Wenn die Deutschen wählen könnten, wäre US-Präsident
Barack Obama der große Sieger: Für ihn sprechen sich 89 Prozent aus, 
für seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney lediglich 2 
Prozent (weiß nicht: 9 Prozent).
   Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 8. bis 10. Oktober 2012 bei 1225 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist 
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- 
drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 41 
Prozent, SPD: 37 Prozent, FDP: 1 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 11
Prozent, Piraten: 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das 
ZDF am Freitag, 26. Oktober 2012.
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   Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 – 
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
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