Die EU will weltweit alle Finanztransaktionen besteuern, an denen Europäer beteiligt sind. Auch Geschäfte an „Handelsplätzen außerhalb der EU“ sollten in diesem Fall steuerlich erfasst werden, heißt es im Richtlinienentwurf zur EU-Finanztransaktionssteuer, der dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) vorliegt. „Drittstaaten-Banken“ ohne Sitz in der EU müssten die Abgabe ebenfalls abführen, wenn sie Geschäfte im Auftrag europäischer Kunden tätigen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso will die neue Steuer am Dienstag im Europaparlament offiziell ankündigen und 2014 einführen – eine Weltpremiere. Denn es handelt sich um den ersten Versuch überhaupt, auf breiter Basis Umsätze an den Finanzmärkten zu besteuern. Hintergrund sind die kostspieligen Rettungsaktionen der EU-Staaten für ihre Banken in der Finanzkrise. Der Finanzsektor müsse einen „fairen und substanziellen Anteil an den Kosten der Krise“ übernehmen, heißt es im Gesetzentwurf des zuständigen EU-Kommissars Algirdas Semeta.
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