
Schluss mit tristem Büroalltag. Das Landratsamt Enzkreis strukturiert seine Arbeitswelten neu: An gleich drei Standorten schafft es dafür neue Raumkonzepte, die den Anforderungen moderner Zusammenarbeit gerecht werden sollen. Die Grundlage für die zukunftsweisende Neuausrichtung bildeten Impulsvorträge und Workshops von Expertinnen und Experten des auf Bau und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE.
Bereits 2021 hatte sich das Landratsamt Enzkreis intensiv mit den aktuellen Entwicklungen neuer Arbeitswelten auseinandergesetzt und eine wegweisende Entscheidung getroffen: Die Arbeitsabläufe und die Gebäude sollen neugestaltet werden. Dabei verfolgt das Landratsamt das klare Ziel, moderne und flexible Arbeitswelten zu schaffen, um für zukünftige Entwicklungen gerüstet zu sein. Den Auftakt dafür macht das Neubauprojekt an der Ebersteinstraße in Pforzheim. Langfristig soll das neue Konzept sukzessive auf alle Standorte des Landratsamts ausgeweitet werden. Als nächstes rückt die Außenstelle Mühlacker in den Fokus. Ein besonderes Highlight bei Letzterem bildet die enge Kooperation mit dem ortsansässigen Investor Craiss. Gemeinsam entwickelte das Landratsamt Enzkreis mit Drees & Sommer ein Nutzungskonzept, das nicht nur funktional überzeugt, sondern auch gestalterische Maßstäbe setzt.
Bürgerkontakt neu gedacht
Das neue Raumkonzept verändert auch die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern grundlegend: Effizienz, Empathie und klare Strukturen stehen dabei im Mittelpunkt. Künftig vereint die Außenstelle Mühlacker die KFZ-Zulassung, psychologische Beratungsstelle und das Jobcenter unter einem Dach. „Wir begleiten die Bürgerinnen und Bürger in allen Lebenslagen“, sagt Landrat Bastian Rosenau. „Deshalb gestalten wir eine zukunftsfähige Umgebung, die den Anforderungen einer modernen Verwaltung ebenso gerecht wird wie den Bedürfnissen der Menschen vor Ort.“
Mit den Menschen für die Menschen
Ein zukunftsfähiges Arbeitsumfeld entsteht jedoch nicht zufällig, sondern durch gemeinsames Gestalten. Drees & Sommer begleitete den Enzkreis dafür von Anfang an mit einem nutzerzentrierten Ansatz. Im Mittelpunkt stand die Bedarfserhebung: In Workshops, Interviews und Analysen erfasste das Team rund um Daniela Heine, Projektleiterin und New Work-Expertin sowie Leiterin des Kompetenzbereiches für öffentliche Verwaltung, Bildung, Wissenschaft und Forschung bei Drees & Sommer, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Mitarbeitenden. Diese aktive Einbindung bildete das Herzstück des gesamten Bedarfserhebungsprozesses. „So gewinnen wir ein tiefgehendes Verständnis für die spezifischen Anforderungen vor Ort“, sagt die studierte Diplom-Ingenieurin. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen dann direkt in das weiterführende Abwicklungs-, Planungs- und Gestaltungskonzept mit ein, das als Grundlage für maßgeschneiderte Flächen- und Arbeitsplatzlösungen dient und zugleich als Leitlinie für zukünftige Neu- und Umbauten im Enzkreis fungiert.
Bei den Analysen spielte jedoch nicht nur die Funktionalität der Räume eine Rolle, sondern auch die Atmosphäre, in der die Mitarbeitenden und die Bürgerinnen und Bürger sich bewegen. Mit einem verantwortungsvollen Umgang der Ressourcen und einem wirtschaftlich durchdachten Ansatz entstand ein Raumkonzept, das motiviert und einlädt. „Klar, freundlich und bodenständig – mit einfachen Mitteln erzielen wir große Wirkung“, so Heine.
Das Drei-Zonen-Konzept: Vom öffentlichen Empfang bis zum internen Fokusbereich
Im Zentrum der Neugestaltung steht das bewährte Drei-Zonen-Konzept, das die Flächen des Verwaltungsgebäudes in einen öffentlichen, einen halböffentlichen und einen internen Bereich gliedert – abgestimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kundschaft und Mitarbeitenden. Der öffentliche Bereich bildet die zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Er ist offen gestaltet und schafft Transparenz sowie Orientierung. Daran schließt sich die halböffentliche Zone mit modernen Beratungsräumen an. So finden Gespräche zwischen Mitarbeitenden und Bürgerinnen und Bürgern in einem professionellen, vertrauenswürdigen und datenschutzkonformen Umfeld statt. Der interne Bereich ist ausschließlich den Mitarbeitenden vorbehalten und unterstützt konzentriertes Arbeiten ohne Kundenverkehr. Hier befinden sich verschiedene Arbeitszonen: Die Fokus-Zonen ermöglichen ungestörte Einzelarbeit und vertrauliche Telefonate. Die Kollaborationsbereiche fördern den interdisziplinären Austausch und die Teamarbeit in offenen, hellen Räumen. Die Basis-Zonen bieten Ruhe und Struktur für tägliche Routineaufgaben. Ergänzt wird das Konzept durch Kommunikationszonen mit multifunktionalen Meetingräumen sowie Refresh-Bereichen, die Raum für Pausen, spontane Begegnungen und Erholung bieten.
„Durch die Zonen verbessert sich auch der Austausch im Kollegenkreis, während gleichzeitig die Sicherheit im eigenen Arbeitsumfeld steigt. Für Besucherinnen und Besucher entstehen damit transparente Strukturen und neutrale Beratungsräume, für die Mitarbeitenden ein geschützter Arbeitsbereich mit optimalen Bedingungen für Zusammenarbeit und Servicequalität“, so Daniela Heine.
„Das durchdachte Konzept, die gemeinschaftliche Zusammenarbeit und die enge Einbindung aller Beteiligten schaffen eine Arbeitsatmosphäre, die Effizienz und Wohlbefinden vereint“, fasst Landrat Rosenau zusammen. So entsteht eine Verwaltung, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
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