Anhörung zum Versorgungsstruktur-Gesetz – AOK: Nur Berufsoptimisten glauben an Versorgungsverbesserungen und Kostenneutralität

„Nur Berufsoptimisten glauben an die behaupteten
Versorgungsverbesserungen und an die Ausgabenneutralität des
Gesetzes.“ So fasste Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des
AOK-Bundesverbandes, die Kritik seines Verbandes am
Versorgungsstruktur-Gesetz heute auf der Anhörung zum Gesetzentwurf
zusammen.

Deh sagte weiter: „Das Gesetz stiftet keinen Nutzen für
Versicherte und Patienten. Wenn überhaupt, dann profitieren Ärzte,
aber die Formel –Geht es dem Arzt finanziell besser, profitiert auch
der Patient– funktioniert nicht. Das Versprechen, das nach den
milliardenschweren Geschenken für die Ärzte während der letzten Jahre
nun spürbare Leistungsverbesserungen für Versicherte und Patienten –
als längst überfällige Gegenleistung – kommen, wird nicht eingelöst.
Die vom Gesetz vorgesehene Förderung der Landärzte ist zum Appendix
verkümmert, der Abbau von Überversorgung wird nicht konsequent
betrieben und Anreize für einen Wettbewerb um die beste Versorgung
sucht man leider vergebens. So soll der Aufkauf von Arztsitzen in
überversorgten Bereichen eine freiwillige Übung der Kassenärztlichen
Vereinigungen werden, gleichzeitig plant man, die Freiwilligkeit der
Teilnahme von Versicherten an neuen Modellvorhaben auszuhebeln.“ Gute
und medizinisch sinnvolle Behandlung der Patienten werde so nicht
gefördert.

Deh forderte für die gesetzlichen Krankenkassen stattdessen neue
Wettbewerbsmöglichkeiten, um durch sektorübergreifende regionale
Versorgungsverträge gemeinsam mit Ärzten und Krankenhäusern die
medizinische Versorgung spürbar und nachhaltig verbessern zu können.

Hinweis für die Redaktionen

Eine ausführliche Stellungnahme von Uwe Deh finden Sie im heute
veröffentlichten AOK-Mediendienst unter:
www.aok-bv.de/presse/medienservice/politik/index_06732.html

Pressekontakt:
Udo Barske
Pressesprecher
Tel.: 030 34646-2309
E-Mail: udo.barske@bv.aok.de

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